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Pegida in Österreich: Schlappe die Zweite

nopegida_linzBis zu 3.200 Menschen bei „Linz gegen Rechts“ – „Spaziergang“ der 150 „patriotischen Europäer“ blockiert – Keinerlei Ausschreitungen von linker Seite

Österreich scheint kein gutes Pflaster für Pegida-Anhänger zu sein. Nach dem gescheiterten Marsch in Wien am vergangenen Montag, konnten die „patriotischen Europäer“ auch am Sonntag in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz kaum Meter machen. Tausende Antifaschistinnen und Antifaschisten stellten sich etwa 150 von ihnen solange in den Weg bis sie von der Polizei begleitet frustriert abziehen mussten.

Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ bedankte sich in einer ersten Reaktion bei laut eigenen Angaben 3.200 Menschen, die am Nachmittag gegen Rassismus auf die Straße gegangen sind. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf bis zu 1.800 Menschen.

Im Anschluss an die Großdemonstration unter dem Motto „KEIN METER FÜR PEGIDA! Naziaufmarsch stoppen – Kein Platz für Rassismus in Linz“, die vom Hauptplatz zum Hessenplatz gezogen war, stellte sich der Großteil der TeilnehmerInnen dem kurz nach 15.30 Uhr gestarteten Pegida-„Spaziergangs“ entgegen.

blockade_polzeiEtwa eineinhalb Stunden standen sich in weiterer Folge tausende Pegida-Gegner und im Lauf der Zeit immer weniger werdende Pegida-Anhänger gegenüber. Die Polizei – die laut Angaben von orf.at mit rund 180 Beamten im Einsatz war – trennte die beiden Lager. Die antifaschistischen TeilnehmerInnen waren lautstark und diszipliniert. Auf der – ideologisch betrachtet – rechten Seite machte sich Resignation breit. Unter den österreichischen Pegidisten befanden sich – wie in Wien – großteils „Identitäre“ und rechtsradikale Fußball-Hooligans. Auch der in Wels aktive Rechtsextremist Ludwig Reinthaler befand sich im Block von Pegida. Laut Zeugenberichten erhoben einige Teilnehmer auch die Hand zum Kühnengruß, einer Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes. Bei Attacken auf Linke wurden zwei Neonazis kurzzeitig verhaftet. Schließlich gab Pegida auf. Die Kundgebung wurde aufgelöst und unter Polizeischutz zum Bahnhof zurückbegleitet.

Feiernde zogen die erfolgreichen Blockade-TeilnehmerInnen gemeinsam vom Bahnhof ab. Wie sämtliche Proteste zuvor, verlief auch diese spontane Demo ohne Zwischenfälle. Den einzigen Sachschaden an diesem Demotag dürfte die Exekutive selbst verursacht haben, als ein Polizeiauto beim Rückwärtsfahren mit einem Begrenzungspfosten kollidierte.

Fotos: Linz gegen Rechts

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Ein Gedanke zu „Pegida in Österreich: Schlappe die Zweite

  • carlos troger

    Was hat es zu bedeuten, daß „pegida“ in den ö1- nachrichten (weiß nicht, wie das in anderen ist) dieses unverdauliche kürzel immer (auch) explizit als „patriotische blablabla“ benannt werden, die demokraten dagegen immer als „gegendemonstrante“ o.äh., jedenfalls ohne namen + gesicht? Subtil sympatie für europäische patrioten und anti-islamisten erzeugen? Nur eine frage/ verdacht… Saludos solidarios, C

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