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Nach Angriff auf kurdische Kundgebung: Linzer Bürgermeister stellt sich auf Seite türkischer Angreifer

kundgebung_linzLinz – Nachdem eine kurdische Kundgebung des Vereins „Mezopotamya“ von türkischen Faschisten angegriffen wurde, setzt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) nach: Kurdische Kundgebungen hätten die Eskalation provoziert und untersagt werden sollen. KJÖ OÖ, SJ OÖ und KZ-Verband/VdA kritisieren sowohl die Gewalt der Angreifer als auch die Reaktion des Bürgermeisters aufs Schärfste.

In der Linzer Innenstadt spielten sich wüste Szenen ab: Der kurdische Verein „Mezopotamya“ hielt am Donnerstagnachmittag eine Kundgebung unter dem Motto „Freiheit für Kurdistan“ ab. Plötzlich wurde die bis dahin friedliche Kundgebung von türkischen Nationalisten angegriffen. Die Nationalisten verletzten unter anderem eine kurdische Frau so stark mit einer Glasflasche, dass diese ambulant behandelt werden musste. Offenbar wurde der Angriff schon auf Facebook angekündigt, hauptsächlich von Personen die mit den „Grauen Wölfen“ sympathisieren – eine paramilitärische Miliz der faschistischen MHP-Partei in der Türkei, die seit ihrer Gründung Tausende linke Oppositionelle umgebracht und sich auch im Ausland durch Angriffe auf kurdische und progressive Kräfte einen Namen gemacht hat.

Der Bürgermeister der Stadt reagierte verärgert über die „Eskalation“, jedoch sieht er die wahren Schuldigen bei den kurdischen KundgebungsteilnehmerInnen und teilweise bei der Exekutive, aber nicht beim aufgehetzten türkischen Mob. Luger meint, die Polizei hätte die Kundgebung gar nicht bewilligen dürfen. Er geht aber noch weiter und diffamiert die Kundgebung als eine Provokation der „terroristischen kurdischen Arbeiterpartei PKK“. In Österreich hätten laut dem SPÖ-Bürgermeister die Anliegen unterdrückter Minderheiten sowieso nichts verloren. Außerdem wünscht sich der Linzer Bürgermeister die Befugnis, „derartige Kundgebungen“ untersagen zu dürfen.

In einer Presseaussendung teilt der Polizeisprecher David Furtner mit, es handle sich bei den KurdInnen um die Opfer und beim türkischen Mob um die Täter. Da die Kundgebung am Vortag ebenso friedlich verlief und es lediglich zu verbalen Auseinandersetzungen und einer unangemeldeten Versammlung von Nationalisten kam, gab es keinen Grund, die kurdische Kundgebung zu untersagen.

Harald Grünn, Landesvorsitzende des KZ-Verbands/VdA Oberösterreich, verurteilt die Gewalt der nationalistischen Aggressoren scharf. Er fügt noch mahnend an, dass geprüft werden müsse, „ob die Angreifer aus dem Umfeld von Avrasya kommen.“ Was Avrasya, ein den „Grauen Wölfen“ nahestehenden Verein angeht, mahnt Grünn an, sie dürfe keinerlei Unterstützung oder Ressourcen von der Stadt erhalten.

Eben diese „Anbiederung“ des Bürgermeisters der Stadt Linz mit dem Verein Avrasya würde laut Nina Andree, stellvertretende Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich ein schlechtes Bild der Stadt malen. Selbiges gilt für seine Aussage, der legitime Protest des Vereins Mezopotamya hätte in Österreich keinen Platz oder aber die Forderung danach, die Versammlungsfreiheit einzuschränken.

Die Kommunistische Jugend Oberösterreichs schlägt in dieselbe Kerbe. Sowohl die Gewalt der türkischen Faschisten als auch die haltlose Reaktion des SPÖ Bürgermeisters werden abgelehnt. KJÖ-Vertreter Hasan Mahir bezeichnet die Kritik Lugers als „üblen Angriff auf die in Österreich geltende Demonstrations- und Versammlungsfreiheit.“ Außerdem spricht die KJÖ OÖ dem Verein „Mezopotamya“ ihre volle Solidarität aus.

Autor: Armin Jabbari
Foto und Titelbild: Kundgebung des Vereins „Mezopotamya“ vor dem Angriff (KJÖ OÖ)

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4 Gedanken zu „Nach Angriff auf kurdische Kundgebung: Linzer Bürgermeister stellt sich auf Seite türkischer Angreifer

  • Tugce Taifun

    So ein Müll als Bericht zu geben würd ich mich schämen alles erstunken und erlogen ich bin selber Kurdin und bin gegen diese Pkk Terroristen die sind nicht friedlich das ist eine Therror unterstützende Vereinigung die haben die größte Kinderarmee auf der ganzen Welt die bombardieren in der Türkei Tag täglich unschuldige Menschen wie könnt ihr nur so viel lügen ich als Kurdin fühle mich auf höchster Stufe beleidigt das diese Terroristen als Kurde bezeichnet werden ihr habt keine Meinungsfreiheit was ihr da macht ist Manipulation auf höchster Stufe lügt die Menschen nicht an es reicht !!!!

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    • Zoran Sergievski

      Was genau stimmt nicht am Artikel, „Frau Taifun“? Was außer dem Zitat Bgm. Lugers nimmt Bezug auf die PKK?

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    • 1. Bist du keine Kurdin, wenn du dich auf die Seite des Faschistischen Türkischen Staates und seinen Instituionen stellst. 2. Die einzige die Menschen bombardieren, sind eure türkischen Soldaten. Sieh dir mal an, was sie mit Sur, nusaybin, gever usw. angestellt haben. Alles zerstört, alles dem Erdboden gleich gemacht. Hunderte Menschen wurden in ihren Kellern verbrannt. Hunderte Leichen Kurdischstämmiger Menschen lagen Wochenlang auf die Straße, weil eure menschenfeindliche Armee, auf alles zielt, was sich bewegt. Ihr seid hasserfüllte Faschisten. Lasst die Kurden in Ruhe, lebt in eurer Türkei, seid die „stolzesten“ Türken, is mir alles Latte. Erstickt von mir aus an euren krankhaften Nationalismus, aber lasst endlich das Kurdische Volk in Ruhe.

      Antwort
  • Armin Jabbari

    Liebe Tugce Taifun,
    Deinem aufgebrachten Schreiben sind mindestens zwei Verwirrungen zu entnehmen: Erstens hat deine (angebliche) Identität als Kurdin nichts mit dem konkreten Fall irgendetwas zu tun. Es ging dabei darum, dass türkische Faschisten einen genehmigten Stand des Vereins Mezopotamya angegriffen haben, dabei mindestens eine Frau ernsthaft mit einer Glasflasche verletzt wurde. Wie das mit deinen oder den Einstellungen von Menschen zusammenhängt, erschließt sich mir nicht ganz. Zweitens behauptest du, wir würden Lügen veröffentlichen. Denn Vorwurf richtest du am Besten den örtlichen Behörden, den Angreifern und den Opfern aus, die alle involviert oder aber auf jeden Fall ZeugInnen der Tat waren :). lg Armin Jabbari

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