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Eine poetische Reise gegen die Spaltung der Zeit

In einer Welt, die von Polarisierung und gesellschaftlichen Brüchen geprägt ist, wagte Benjamin Lapp ein literarisches Experiment: Kann Poesie als Gegenmittel zur Wut dienen? Sein Debütwerk „Zustandsbeschreibungen eines Reisenden“ ist mehr als nur eine Gedichtsammlung – es ist ein bewusster Akt des poetischen Widerstands gegen die Resignation unserer Zeit.

Benjamin Lapps im August 2025 erschienenes erstes Buch, „Zustandsbeschreibungen eines Reisenden“, ist ein poetisches Trotz alledem. Denn trotz der mannigfaltigen Belastungen des Lebens will es in sechsundzwanzig Gedichten, die nochmals unterteilt sind in dreizehn eher gefühlvolle und dreizehn gesellschaftliche Gedanken, eine Einladung aussprechen, dem Leben in all seiner Vielfältigkeit und Schönheit mit wachem und neugierigen Blick zu begegnen.

Dieses Buch soll ein Plädoyer sein gegen all die Spaltungen und die Wut, die sich so bedenklich in der Gesellschaft aufgebaut haben und für mehr Verständnis und Solidarität werben, das ist sein Hauptanliegen. Und genauso vielfältig wie das Leben, so facettenreich sind auch die Einflüsse die dieses Buch tragen: Sie reichen von einer Bildsprache, die von lateinamerikanischen Künstler:innen inspiriert ist („Geschöpfe des Lichts“), über das große kulturelle Erbe der Arbeiterbewegung („Im Schatten vereint“) bis hin zur christlichen Ethik der Nächstenliebe ( „Die Offenbarung der Hoffnung“). Mitunter vereinen sich diese Einflüsse oft scheinbar federleicht in einem einzigen Gedicht, immer mit der Absicht dem Leben ein poetisches Dankeschön dazulassen, trotz alledem.

Ben­ja­min Lapp ent­stammt einer Ar­bei­ter­fa­mi­lie mit lan­ger und stol­zer Tra­di­ti­on. Er ist so­wohl ge­lern­ter Schrei­ner wie auch Po­li­tik­wis­sen­schaft­ler und lässt den da­durch ge­won­ne­nen Er­fah­rungs­schatz seit 2020 in Ge­dich­te ein­flie­ßen, deren Stil er mit me­lan­cho­li­sche Zu­ver­sicht cha­rak­te­ri­siert.

Nach einer Viel­zahl an Auf­trit­ten und re­dak­tio­nel­len Ver­öf­f­ent­li­chun­gen in Deutsch­land und Ös­ter­reich (u.a. für Unsere Zeitung) legt er nun erst­mals in Buch­form einen Über­blick sei­nes bis­he­ri­gen Weges vor.

Benjamin Lapp
Zustandsbeschreibungen eines Reisenden
Verlag: Haag + Herchen


Titelbild: „Dankbarkeit“ von Benjamin Lapp

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