Unsere Zeitung: 35% Wachstum in drei Wochen – warum jetzt der Moment ist
Nach einem ernüchternden Rückblick vor drei Wochen folgt nun die überraschende Wende: Unsere Zeitung verzeichnet einen Mitgliederzuwachs von 35 Prozent. Warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, unabhängigen Journalismus zu unterstützen.
Von Michael Wögerer
Ende Oktober habe ich an dieser Stelle für Unsere Zeitung die entscheidende Frage gestellt: Weitermachen oder ehrenhaft aufhören? Mit 55 Mitgliedern stand das Projekt am Scheideweg. Drei Wochen später zeigt sich: Der Turnaround hat geklappt. 74 Unterstützer:innen auf steady– so viele wie nie zuvor in zehn Jahren – tragen das demokratische Medienprojekt.
Der Erfolg ist bemerkenswert: 19 neue Mitglieder in drei Wochen bedeuten eine Steigerung von 35 Prozent. Vor allem durch Mundpropaganda im Umfeld ist dieser Durchbruch gelungen. Ein Beweis dafür, dass persönliche Empfehlungen wirken – und dass es in Österreich einen Bedarf an unabhängigem Journalismus gibt.
Medienkonzentration verschärft sich weiter
Die Notwendigkeit alternativer Medien wird deutlicher denn je. Die Medienkonzentration in Österreich hat sich seit der Gründung des Vereins „Unsere Zeitung – DIE DEMOKRATISCHE“ im Jahr 2015 nicht verbessert – sie ist dramatisch schlimmer geworden. Die Inseratenaffäre hat zudem bewiesen, was lange vermutet wurde: Das System ist käuflich. Eine Studie der Universität Wien vom Oktober 2024 weist „auffällig abweichende Berichterstattung“ in Medien mit hohen Inseratenvolumina nach. Öffentliche Gelder werden systematisch eingesetzt, um Berichterstattung zu beeinflussen.
Warum gerade jetzt?
Die Medienlandschaft steht aktuell vor mehreren Herausforderungen: Die digitale Transformation hat neue Abhängigkeiten geschaffen – von Facebook- und Google-Algorithmen, von Plattform-Werbeeinnahmen, von Tech-Konzernen, die Medieninhalte für KI-Training nutzen. Gleichzeitig sinken Print-Auflagen, während die Abhängigkeit von staatlichen Förderungen weiter zunimmt.
In diesem Umfeld braucht es Medien, die niemand anderem gehören als jenen, die sie lesen und unterstützen. Unsere Zeitung bietet genau das: Keine Konzerne. Keine Banken. Keine Parteien. Keine Kirche.
Die letzten drei Wochen haben gezeigt, dass diese Idee funktionieren kann. Allerdings nur, wenn alle mitmachen.
Der Weg bis Ende 2026
Um das Projekt langfristig abzusichern, braucht Unsere Zeitung bis Ende 2026 mindestens 200 Mitglieder. Das klingt nach viel, ist aber erreichbar: Wenn jedes der 74 Mitglieder nur zwei bis drei Menschen überzeugt, ist das Ziel erreicht.
Die bisherigen Erfolge zeigen: Menschen suchen nach Alternativen zur Medienkonzentration. Sie wollen Journalismus, der nicht von Inseraten, politischen Interessen oder Konzernzielen abhängt. Sie wollen Vielfalt statt Einheitsmeinung.
Drei Euro für demokratische Medien
Die Unterstützung ist einfach: Drei Euro im Monat über steady – der Preis eines Kaffees. Dafür erhält man als Aktivist:in exklusive Einblicke in die Weiterentwicklung des Projekts und die Möglichkeit, bei redaktionellen Entscheidungen mitzubestimmen. Wer sich mehr leisten kann, ist herzlich eingeladen sein Paket auf Schwerpunkthilfe (5€), Herausgeber:in (6€) oder Mäzen:in (9€/Monat) upzugraden. Alle Artikel auf www.unsere-zeitung.at bleiben kostenlos für alle zugänglich – das ist Teil unseres demokratischen Prinzips.
Nach über zehn Jahren zeigt sich: Die Idee eines demokratischen, community-finanzierten Medienprojekts war richtig. Die Umsetzung war schwierig. Aber die letzten drei Wochen beweisen, dass es funktionieren kann – wenn genug Menschen daran glauben und es in ihrem Umfeld weitertragen.
Unsere Zeitung gehört niemandem außer jenen, die mitmachen. In einer Medienlandschaft, die zunehmend von wenigen Akteuren kontrolliert wird, ist das mehr als ein Slogan. Es ist und bleibt eine Kampfansage.
Jetzt Mitglied werden und demokratischen Journalismus unterstützen!
Titelbild: Nina Maron, eine aktive Unterstützerin von Unsere Zeitung


