Aufregung um Erhöhung der Eintrittspreise bei Vienna Capitals
Wiener Eishockey-Fangruppen protestieren
Die Eishockeysaison steht gerade erst in den Startlöchern, doch um die Ticketpreise der UPC Vienna Capitals herrscht schon seit einigen Wochen ziemlicher Trubel.
Der Verein hat angekündigt die im Rahmen der Steuerreform eingeführte 13-prozentige Besteuerung von Sportveranstaltungen auf die Eintrittspreise der kommenden Saison aufzurechnen. Somit steigt der Preis eines Abos der Kategorie 1 von 470 auf 530 Euro – kostet also um satte 60 Euro mehr. Dies ist ziemlich genau die Steuererhöhung, allerdings haben die Caps eine weitere Änderung durchgeführt, die so richtig auf Unmut stößt. Die Vergünstigung der Abos für offizielle Fanclubs fällt weg. Beim Marketing wurde bewusst oder unbewusst, jedenfalls aber völlig unklug agiert und die Fanclubs einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.
Die betroffenen Fans sind nicht wenige, ca. 800 Abos wurden bisher mit Fanclubrabatten bezogen. Nun müssen viele je nach Kategorie bis zu 157 Euro draufzahlen. Für viele Fans ist dies ein schwerer Schock, manche können sich das Abo nun schlicht und einfach nicht mehr leisten. Weiterhin werden die Fanclubs früher oder später mit Mitgliederschwund rechnen müssen, da nun die Leute nicht mehr bereit sind, die Mitgliedsbeiträge auch noch zu zahlen, von denen die Fanclubs aber leben.
Die Vienna Capitals haben zwar seit mehreren Jahren keine Erhöhung ihrer Abopreise vorgenommen und als schwachen Trost gibt es für die Abokäufer ein Gutscheinheft, der Großteil der Fans wird aber trotzdem erhebliche Mehrkosten haben.
Die Fanclubs kündigten bereits Proteste gegen diese Maßnahmen an, wie etwa den Verzicht auf sämtliche akustische sowie optische Supportmittel in der Albert Schulz Eishalle und einen Fokus auf Auswärtsfahrten. Über die gesamte Saison hinweg soll es Aktionen geben, die dieses Thema aufgreifen, wurde bei einem gemeinsamen Gespräch der Fanclubs „Icefire“, „Die Optimisten“, „Vienna Hockeyfans“, „Fiakercaps“ und „Rossauercaps, s´ Eck“ beschlossen. Dies gaben die Fangruppen in einer gemeinsamen Aussendung auf Facebook bekannt gegeben.
Es dürfte also sehr leise und erheblich leerer werden in Wien. Gleichzeitig betonen die Fans aber, dass es sich hier um keinen Protest gegen die Mannschaft handle, sondern ausschließlich gegen die Verantwortlichen im Management der UPC Vienna Capitals. Dies spürte man auch beim ersten Training am vergangenen Montag, bei dem dem Management Rufe von „Vorstand raus“ bis „Geldgeile Drecksau“ entgegenhallten.
Nach dem turbulenten „Vorspiel“ darf man auf das erste Champions-League-Heimspiel der Vienna Capitals am 18. August in der Albert-Schulz-Eishalle gegen Skelleftea Aik gespannt sein. Das erste Spiel der EBEL-Saison wird daheim am 15. September gegen LIWEST Black Wings Linz ausgetragen.
Autor und Foto: Alexander Roll