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Fünfzig Jahre jung – Zum Geburtstag der ‚Lateinamerika Nachrichten‘

„Schön ist es,
wie wir leben,
das Leben feiernd, zu altern.“
(Pablo Neruda)

Die Lateinamerika Nachrichten aus Berlin feiern ihren fünfzigsten Geburtstag und da der Schreiber dieser Zeilen nun auch schon seit zwanzig Jahren als Leser und auch als ehemaliger Praktikant die Entwicklung dieser Zeitschrift verfolgt (was im Anschluss an diesen Text in der verblüfften Suche nach den dahin geflogenen zwei Jahrzehnten münden wird) kann ich aus vollem Herzen berichten: Die Leidenschaft, mit welcher über die vielfältigen Facetten Lateinamerikas berichtet wird, ist ungebrochen hoch! 

Es lässt sich einfach nicht hoch genug einschätzen, welchen Dienst die Menschen in den Redaktionsräumen zum großen Teil ehrenamtlich mit ihrem Enthusiasmus in all den Jahrzehnten für das Verständnis Lateinamerikas gegenüber einer interessierten Leserschaft getan haben. Sie liefern Hintergrundberichte, nicht über die Menschen vor Ort, sondern mit ihnen. Und im Gedanken einer wahrhaftigen Solidarität ist dieser kritische Austausch immer auf dem gemeinsamen Boden des Respekts ausgehandelt. Aber nicht nur soziale und politische Konflikte werden näher beleuchtet, sondern die so wunderbar vielfältig leuchtende Kulturlandschaft, die so reich an Facetten ist, dass sie mich schon beim Schreiben dieser bescheidenen Zeilen in schwärmerischen Zustand versetzt.

So war z.B. in der ersten von mir abonnierten Ausgabe Nr. 354 (von nun 588) ein Interview mit der argentinischen Rock-Ska-Band Karamelo Santo, welches für mich der Einstieg war, sich mit ihrer Musik zu beschäftigen und dies führte mich zu ähnlich aufspielenden Künstler:innen, die mich wiederum – sie wissen was nun kommt – zu anderen Künstler:innen führten. Nebenbei war das Titelthema jener Ausgabe vom Dezember 2003 „Migration in Lateinamerika!“ Ein nach wie vor ein hochaktuelles Thema. Nur eine Ausgabe später, (sie müssen nicht verschreckt sein, geehrte Leser:innen, in der Befürchtung, ich würde nun alle meine Ausgaben mit ihnen durchgehen) war das Hauptthema die EZLN in Mexiko. Gerade die zapatistische Bewegung, und hier schließt sich auf wundervolle Weise auch ein Kreis, haben mit ihren faszinierenden Metaphern einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf meinen Schreibstil als Lyriker gehabt. So wie in den bisherigen Ausgabe wird es auch in den zukünftigen, dessen bin ich mir ganz gewiss, ganz viele den eigenen Horizont erweiternde Momente geben und darauf freue ich mich sehr.

Die Lateinamerika Nachrichten aus Berlin feiern nun ihren fünfzigsten Geburtstag und so ist es mir aus der Ferne ein Anliegen, mein Glas zu erheben und herzliche Geburtstagsgrüße in den Mehringhof nach Berlin zu senden.

Auf die nächsten fünfzig Jahre!

Benjamin Lapp

Veranstaltungstipp: Soli-Fiesta – 50 años de Solidaridad


Titelbild: Mit LN-Covern durch 50 Jahre Zeitschriftengeschichte (Quelle: lateinamerika-nachrichten.de)

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