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Inklusiver Filmpreis: „Eva-Maria“ gewinnt MABACHER AWARD

Der Film von Lukas Ladner baue Barrieren in den Köpfen ab, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Zum ersten Mal wurde am Wochenende im Rahmen des MABACHER AWARDS ein österreichischer Kinofilm prämiert, der Barrieren in der Gesellschaft abbaut und sich für eine diskriminierungsfreie und inklusive Gesellschaft einsetzt. Vier Filme waren nominiert, gewonnen hat „Eva-Maria“ von Lukas Ladner, der bei der Preisverleihung am 9. Dezember in Wien ausgezeichnet wurde.

Der Film begleitet Eva-Maria, eine Frau mit Behinderung, bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches. Ihre Geschichte sei dabei keineswegs als rührselige Leidensgeschichte inszeniert, begründet die Jury des Awards, bestehend aus Natalie Schwager, Yuria Knoll und Melina Nwabuonwor, ihre Entscheidung. „Eva Maria ist stark und entschlossen, sie hat ihre Meinung und kommt zu Wort. Sie kämpft und überzeugt“, heißt es in einer Aussendung.

Filmemacher und Protagonistin würden sich auf Augenhöhe begegnen und seien ein Team, so die Jury weiter. Sie bezeichnet den Film als erfrischendes und dringend notwendiges positives Beispiel. Denn das Thema der Elternschaft von Menschen mit Behinderungen sei wichtig, komme in Film und Gesellschaft aber kaum vor. „Eva-Maria baut damit Barrieren in den Köpfen ab. Aus diesem Film schöpfen wir Kraft – als Zusehende, als Frauen, als Menschen.“

Neben dem Sieger standen außerdem IT WORKS II von Friedolin Schönwiese, LASS MICH FLIEGEN von Evelyne Faye und ZUSAMMENLEBEN von Thomas Fürhapter zur Auswahl. Vorschläge für den MABACHER AWARD 2024 können bereits eingereicht werden.

Der Award wurde 2022 vom Filmemacher Stefan Wolner und von der Autorin Hannah Wahl ins Leben gerufen. Das Andenken an den Inklusions-Aktivisten Martin Habacher alias mabacher soll damit bewahrt und sein Engagement für eine Gesellschaft ohne Barrieren fortgeführt werden.

Seit diesem Jahr zeichnet eine Expert*innen-Jury jährlich einen besonderen Film mit inklusiven und anti-diskriminierenden Inhalten aus. Die Filme wurden im Vorfeld bei barrierefreien Vorführungen gezeigt. Der*die Sieger*in erhält 1.500 Euro Preisgeld.


Text: Moritz Ettlinger
Titelbild: Von links nach rechts: Initiatorin Hannah Wahl, Sieger Lukas Ladner, Jurymitglied Natalie Schwager und Initiator Stefan Wolner bei der Preisverleihung. Foto: (c) Mabacher Award 

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