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Teil 4 der EBEL-Serie: EC KAC

kacUnsere Zeitung zum Eishockeyliga-Start: Im heutigen Teil der Serie geht es um den Rekordmeister KAC:

Zurück zum Erfolg?

Egal wie man zum KAC steht, in einem sind sich die Eishockey-Fans in Österreich einig: der KAC gehört ins Play-Off. Dass der Rekordmeister dieses Minimalziel im vergangenen Jahr verpasste, galt als Katastrophe. Mit einem neuen Trainer soll der Erfolg in die Lindwurmstadt zurückkehren.

Spannende Trainerwahl

Dieser neue Mann auf der KAC-Kommandobrücke ist Martin Stloukal. Die Verpflichtung des Tschechen, dessen letzte Station als Trainer Liga-Konkurrent Orli Znojmo war, stellt eine spannende Entscheidung dar, die bei vielen Fans Zustimmung fand. Man erhofft sich von Stloukal eine Rückkehr zu dem Spiel, das den KAC in den vergangenen Jahren zu vielen Erfolgen geführt hat – schönes Kombinationsspiel und eisläuferische Stärke. Zudem legte Stloukal von Beginn seiner Tätigkeit an großen Wert auf körperliche Fitness und ließ die KAC-Cracks im Sommertraining ordentlich schwitzen.

Wirbel vor dem ersten Bully

Doch der Zauber des Neuen währte nicht lange in Klagenfurt. Noch vor dem ersten Bully geriet Stloukal in Kritik. Die Degradierung von KAC-Legende Dieter Kalt vom Co-Trainer zum Jugendchef bis zur U16 verwunderte viele Anhänger. Nicht zuletzt, weil Kalts Nachfolger der nicht unumstrittene Gerald Ressman ist. Ressmann hätte schon öfter Unruhe in die Mannschaft gebracht, argumentieren seine Gegner. Als gerade wieder Ruhe rund um die Co-Trainer-Thematik eingekehrt war, kam der nächste Aufreger: Petr Stloukal, 21-jähriger Sohn des Trainers, lief auf einmal im Dress des KAC auf und nahm prompt einen Spot in der zweiten Angriffslinie ein. Auch wenn der Stürmer letztendlich keinen Vertrag bekam, bei den Fans wunderte man sich: Stloukal junior konnte sich immerhin nicht besser als der eigene Nachwuchs präsentieren. Bisher letzter Akt in Stloukals dramatischen Anfangswochen war die Auswahl des Kapitäns. Nicht mehr Star-Center Thomas Koch trägt nunmehr das „C“, sondern der Sohn des Präsidenten Johannes Reichel.

„Baustelle“ Tormann

Neben den Querelen im Coachingbereich konnte sich der KAC im Sommer auf dem Spielersektor einige interessante Verpflichtungen sichern. Die größte „Baustelle“ der Vorsaison, der Posten des Torhüters, wurde mit dem Finnen Pekka Tuokkola besetzt. Die Nummer zwei im Tor ist René Swette, der letztjährige Einsergoalie. Im Kasten ist der KAC somit deutlich stärker besetzt.
Um Tore zu verhindern, holte man auch den kanadischen Verteidiger Kyle Wharton. Ihn kennt Stloukal noch aus Znaim, wo der große Verteidiger 2012/13 eine gute Saison spielte. Neben ihm agieren weiter Mike Siklenka und Kirk Furey. Hinter den beiden Defensiv-Legionären steht das größte Fragezeichen im Kader des KAC. Siklenka, mit einem großzügigen Vertrag bis 2016 ausgestattet, fiel in den letzten Jahren immer wieder durch lustlose Phasen auf. Furey ist mit seinen 38 Jahren nicht mehr der jüngste, seine besten Zeiten scheinen vorbei zu sein. Bleiben die beiden hinter den Erwartungen zurück, wird es dünn in der Defensive des KAC. Zwar ist von Ex-NHLer Thomas Pöck eine Steigerung zur letzten Saison zu erwarten, Johannes Reichel und Martin Schumnig sind verlässlich, zählen aktuell jedoch eher zum Liga-Durchschnitt. Gespannt sein darf man auf die Einsätze von Maximilian Isopp, der sich in der EBEL behaupten konnte.

Geigt Koch wieder auf?

In der Offensive hofft man in Klagenfurt darauf, dass der ehemalige MVP Jamie Lundmark zu seiner Form zurückfindet. Ähnliches gilt für den österreichischen Star-Center Thomas Koch. Viel im Angriffsspiel wird mit den beiden stehen und fallen. Mit Kim Strömberg (vom Meister Bozen gekommen) hat man einen agilen Stürmer gefunden, der dem Angriffsspiel mehr Optionen verleihen kann, Neuzugang Luke Pither gilt als talentierter Center und potentieller Spielmacher. Als Mann für’s Grobe hat man den erfahrenen Jean-François Jacques geholt, der über 160 Spiele in der NHL und gute Statistiken in der AHL aufweisen kann.
Aufgefüllt wird die Offensive mit arrivierten Spielern wie Schweden-Rückkehrer Thomas Hundertpfund, Patrick Harand oder den Geier-Zwillingen. Auch David Schuller wird ins Team zurückkehren. Ihre Chance bekommen soll zudem die junge Riege um Berr, Ban und Kreuzer.

Ausblick

Der KAC soll wieder um den Titel mitspielen! Geht man von der Kaderstärke aus, sollten die Play-Offs zumindest keine Hürde darstellen. Dennoch ergeben sich beim KAC viele Fragezeichen: Wird Ruhe rund um Neo-Trainer Stloukal einkehren? Können Siklenka und Furey noch auf Top-Niveau spielen? Wie präsentieren sich Lundmark und Koch? Wenn alles aufgeht, kann der KAC wieder ganz vorne mitspielen. Wenn nicht, kann es jedoch sein, dass das Kapitel Stloukal in Klagenfurt ein kurzes sein wird.

Alle Teile der Serie auf: Unsere Zeitung zum Eishockeyliga-Start

Foto: Alex Micheu Photography / Wikimedia Commons

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