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Große Zustimmung zu Wirtschaftsdialog in Venezuela

consejo-nacional-de-economia-productivaMehrheit für Gespräche zwischen Regierung und privaten Unternehmern. Wirtschaftsminister kündigt Reformen zur Bekämpfung der Versorgungskrise an

Von Philipp Zimmermann / amerika21

Caracas – Der von Venezuelas Regierung initiierte Dialog mit Vertretern der Privatwirtschaft stößt bei einer Mehrheit der Venezolanerinnen und Venezolaner auf Zustimmung. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Hinterlaces befürworten 75 Prozent der Befragten, dass die Regierung und führende Produktionsfirmen des Landes gemeinsam über Lösungen für die angespannte wirtschaftliche Situation in dem südamerikanischen Land beraten.

Präsident Nicolás Maduro hatte unlängst den Nationalen Rat für Wirtschaftliche Produktivität (CNEP) ins Leben gerufen, in dem nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur AVN rund 90 Prozent der produktiven Unternehmen organisiert sind. Die Ankurbelung der einheimischen Produktion ist eines der Hauptanliegen der linksgerichteten Regierung, nachdem der Einbruch der Erdölpreise das von Ölexporten abhängige Land hart getroffen hat. Im Rahmen des CNEP finden wöchentliche Treffen zwischen Unternehmern und Regierungsvertretern statt, bei denen Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung diskutiert werden sollen.

Weniger Hoffnung setzen die 1.580 Befragten in der Hinterlaces-Erhebung in den fortgesetzten Dialog zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien. Angesichts der polarisierten Stimmung im Land, in der sich der sozialistische Präsident Maduro und die vom rechtsgerichteten Oppositionsbündnis MUD dominierte Nationalversammlung unversöhnlich gegenüberstehen, vertrauen nur 22 Prozent darauf, dass der Dialog mit der Opposition einen Ausweg aus der Krise bringen kann.

Die Regierung ist derweil bemüht, die angespannte Versorgungslage zu verbessern. Wirtschaftsminister Miguel Pérez Abad kündigte die Schaffung eines „Neuen Systems zur Versorgung der Gebiete“ an, in dem sich die großen Handelsketten mit den organisierten lokalen Gemeinschaften und der Regierung vernetzen sollen. Damit soll insbesondere verhindert werden, dass Güter gehortet, geschmuggelt oder auf eine andere Art aus dem Verkehr gezogen werden.

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Hintergrund: Eine andere Perspektive – Jacquelin Jiménez, Erzieherin und Ordensschwester aus Venezuela, berichtet über die Knappheit an Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Grundbedarfsgütern

Foto: Der wöchentlich tagende Rat für produktive Wirtschaft findet unter Vorsitz von Vizepräsident Aristóbulo Istúriz (links) und Wirtschaftsminister Miguel Pérez Abad statt (Quelle: correodelorinoco.gob.ve) ; Titelbild: Schlange vor einer Farmatodo-Filiale, Apotheke und Drogeriemarkt in einem (Quelle: la-tabla.blogspot.co.at)

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