AktuellEuropaKulturÖsterreich

Die Sprache der Bilder

Gespräch mit der Fotografin Natalia Ciric über ihre erste Ausstellung, Lampenfieber und das Besondere an Schwarz-Weiß

Am Freitag (3.2.) eröffnet Natalia Ciric im Nâzım Hikmet Kultur Café (7., Schottenfeldgasse 95) ihre erste Fotoausstellung. Unsere Zeitung (UZ) bat die Kunstfotografin und UZ-Mitarbeiterin zum Interview.

UZ: Bald ist es soweit! Du zeigst deine Bilder einem großen Publikum. Nervös?

Natalia: Ja (lacht). Bin schon sehr gespannt, wie die Menschen auf meine Bilder reagieren.

UZ: Seit wann fotografierst du bereits? Wie hat deine Leidenschaft für Fotografie begonnen?

Natalia: Mit etwa 20 habe ich meine erste analoge Kamera gekauft. Bei meinen ersten Fotos hab ich meine Freunde fotografiert, Menschen und Landschaften. Danach hab ich eine lange Zeit nichts in diesem Bereich gemacht, bis ich vor etwa fünf Jahren bei meinen Eltern am Land die Leidenschaft wiederentdeckt habe. Es gab einen besonderen Augenblick, als ich mit meinem Hund Taro spazieren war und ihn beobachtete. Da dachte ich: „Das muss ich festhalten!“.

„Taro“ – © Natalia Ciric

Als Unsere Zeitung dann FotografInnen gesucht hat, dachte ich mir, ich könnte mehr in diesem Bereich machen – Fotoreportagen, Street-Fotos und so weiter. Schließlich hab ich 2015 mit der Fotoschule Wien begonnen, eine tolle Ausbildung, die mich persönlich weitergebracht hat.

UZ: Alle Bilder, die du ausstellst sind Schwarz-Weiß. Auch wenn man auf deiner Facebook-Seite stöbert findet man nur selten Bilder in Farbe. Warum eigentlich?

Natalia: Wenn man in Schwarz-Weiß fotografiert sieht man meiner Meinung nach das Wesentliche viele besser. Bei manchen Farbfotos kann man von den vielen Farben leicht abgelenkt werden und verliert den Blick für das, was man eigentlich zeigen möchte. Natürlich hab ich auch schon Farbfotos gemacht und manchmal tut ein wenig Farbe ganz gut. Bei mir geht das nach Gefühl. Wer sich eine Zeitlang mit Fotografie beschäftigt, sucht sich seinen eigenen Stil aus. Zu mir passt Schwarz-Weiß ganz gut.

UZ: Deine erste Ausstellung heißt „Meine Insel“ – Was erfährt man beim Betrachten der Bilder über dich persönlich?

Natalia: Hoffentlich nicht zu viel! (lacht) Meine Bilder sind Ausdruck meiner Gefühle in bestimmten Momenten meines Lebens. Für mich ist es eine andere Form zu sprechen. Als Kind jugoslawischer Eltern bin ich sowohl in Serbien als auch in Wien aufgewachsen. Für andere bedeutet dies, dass sie sich in beiden Sprachen zu Hause fühlen. Ich mich in keiner. Die Fotografie hat sich für mich zu einer dritten Sprache entwickelt, mit der ich meine Gedanken, Gefühle und Stimmungen ausdrücken kann.

UZ: Da du deine Bilder auch verkaufst, kann man sich ab Freitag somit ein Stück Natalia Ciric mit nach Hause nehmen. Eigentlich unbezahlbar, oder?

Natalia: Ich freue mich, wenn ich mit meinen Bildern die Menschen berühren kann. Wenn ich das schaffe, ist das das Größte, was es gibt. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn einige meine Fotos mit nach Hause nehmen und damit ihre Wohnungen schmücken. Und keine Sorge: Es ist bezahlbar!

UZ: Was folgt nach der Fotoausstellung im Café Nâzım? Wie schauen deine weiteren Pläne aus?

Es sind bereits weitere Ausstellungen geplant. Konkret geht es am 10. März in der Galerie Blumentopf im 18. Bezirk weiter. Viel mehr hab ich aber noch nicht fixiert. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt.

„Meine Insel“ – Fotoausstellung von Natalia Ciric

3. Februar – 3. März 2017 im Nâzım Hikmet Kultur Café (Schottenfeldgasse 95, 1070 Wien)

10. März bis 24. März 2017 in der Galerie Blumentopf (Martinstraße 74, 1180 Wien)

  • Vernissage: 10.3., 19 Uhr
  • Finissage: 24.3., 19 Uhr

Homepage: www.natalia-ciric.photography

Das Interview führte Michael Wögerer
Fotos: Natalia Ciric Photography; Titelbild: „Sound of Silence“ von Natalia Ciric

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.