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Autobranche verzeichnet EU-weite Absatz-Rückgänge bei Dieselfahrzeugen

Neuzulassungen von fossilbetriebenen PKWs gehen europaweit zurück. Doch trotz Abgasskandalen und zunehmender Luftverschmutzung wächst auch der E-Mobil-Absatz nur zögerlich.

Von Robert Manoutschehri

Schon seit fünf Monaten gehen die Neuzulassungen von PKWs europaweit zurück, auch im Jänner verzeichnete die Europäische Automobilhersteller-Vereinigung ACEA nun ein Minus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Spanien und Italien verzeichneten die stärksten Rückgänge (minus 8,0% bzw. 7,5%), während der prozentuale Rückgang in Großbritannien (-1,6%), Deutschland (-1,4%) und Frankreich (-1,1%) geringer ausfiel.

Obwohl 2018 mit knapp 15 Millionen verkauften Fahrzeugen das fünfte Wachstumsjahr in Folge für die Autoindustrie war, hat sich der Absatz von Neuwägen in den letzten Jahren erheblich verlangsamt und auch für 2019 erwartet man sich innerhalb der EU nur stagnierende Wachstumsraten. Dies sei vor allem auf den anhaltenden Rückgang beim Absatz von Dieselfahrzeugen zurückzuführen, der im Vorjahr noch durch einen Anstieg der Verkaufszahlen bei Benzinfahrzeugen (fast sechseinhalb Prozentpunkte) kompensiert wurde.

Doch trotz diverser Abgasskandale und verstärkter öffentlicher Debatte über die zunehmende Luftverschmutzung und CO2-Emissionen waren laut ACEA erst rund 2 Prozent aller 2018 verkauften Neuwagen in der EU Elektrofahrzeuge. Dies sei im Wesentlichen auf die begrenzte Erschwinglichkeit dieser Autos sowie auf die noch immer nicht ausreichende Infrastruktur für das Laden und Betanken zurückzuführen.

ACEA-Präsident Carlos Tavares sieht seine Branche vor großen Herausforderungen stehen:

„Dazu gehören die Einhaltung strenger CO2-Ziele für Autos und Kleinbusse – sowohl für 2020 als auch für die kürzlich vereinbarten Ziele für die Zeit nach 2020 – die sich abzeichnende Aussicht auf einen No-Deal-Brexit und die ständig drohende Gefahr von Zöllen auf US-Autoimporte.“ Die Erfüllung künftiger CO2-Ziele werde eine wesentlich stärkere Markteinführung von Elektroautos und anderen alternativ angetriebenen Fahrzeugen erfordern, als dies derzeit möglich ist. „Wir fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, dafür zu sorgen, dass alle geeigneten Voraussetzungen geschaffen werden, insbesondere durch die dringend erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur“, so Tavares Appell.

ACEA Infografik
ACEA Infografik

E-Mobilität legt zu – auch in Österreich

Diesen europaweiten Trend stützen auch die Zahlen aus Österreich: Laut Statistik Austria verringerten sich die PKW-Neuzulassungen 2018 um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 341.068 Stück. Benziner hatten einen Anteil von 54 Prozent an den Neuzulassungen, ein Plus 12,5 Prozent, während Diesel-PKWs mit einem Anteil von 41 Prozent gegenüber 2017 um 20,1 Prozent abnahmen. Neuzulassungen mit reinem Elektroantrieb stiegen dagegen um 24,4 Prozent auf 6.757 Fahrzeuge an. 4,9 Prozent Anteil bzw. 16.807 Neuzulassungen waren bei den Hybridfahrzeugen oder mit Erdgas Betriebenen zu verzeichnen.

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