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Fridays for Future

Die Jugend streikt, sie protestiert, und wird politisch aktiv. Bravo!
Ewig & 3 Tag beklagten manche Leute, die Jungen wären desinteressiert, unpolitisch, und engagierten sich nicht. Jetzt zeigt sich, das stimmt nicht, und es ist auch wieder nicht recht.

Ein Kommentar von Markus Auer

Bei FridaysforFuture stellt sich für mich nicht die Frage Schülerstreik vs. Schulpflicht, oder ob die bloß schwänzen. Eine viel entscheidendere Frage ist, wann sich Eltern, Großeltern, und die Lehrergewerkschaft dem Streik anschließen. Abgesehen von der Klimakrise haben’s ja ohnehin Grund genug, ob des Zustands von Schulen und Schulsystem.
Nein, auch die Frage, ob die Lehrer des als Beamte denn dürfen, stellt sich für mich nicht. Nicht mehr. Nicht bei den Prognosen, was uns blüht, und nicht bei dieser Staatsform. In einer Republik sind Beamte dem Gemeinwohl verpflichtet, und nicht einem Treuegelöbnis an die Staatsführung.
 
Ich halte FridaysforFuture für eine gute Idee, es könnte sogar eine großartige sein, wenn man das Motto oder den Gedanken ausweitet.
Vor kurzem habe ich in einem Kommentar gelesen, die Bewältigung der Klimakrise erfordere enorme Anstrengungen. Selbstverständlich stimmt das, aber in gewisser Hinsicht widerspreche ich dem.
Wir produzieren zuviel Dreck, verbrauchen dabei zuviele Ressourcen, und arbeiten damit dem Planeten & uns einen Wolf. Die logische Konsequenz ist, dass wir uns weniger anstrengen. Also die Streiks und Proteste ausweiten, den Freitag für die Zukunft als freien Tag fordern, und damit das Wochenende zu verlängern. Dem Klima, der Umwelt, und der Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung würd’s ned schaden.
Eine Umstellung auf die 4 Tage- / 30 Stunden-(Arbeits)Woche.
Ja, das geht.
In einer Demokratie können wir alle über die Gesetze bestimmen, sogar in einer repräsentativen. Ihr müsst bloß aufhören, die Gebetsmüller aus dem Fernsehen zu wählen, und eure Stimme erheben. Eine Definition von Wahnsinn ist, wenn man stets das Gleiche tut, aber ein anderes Ergebnis erwartet. Wählt mal wen anderen. Kandidiert selber. Was soll schon passieren? Dilettantischer wird’s nimmer. Die Welt wird davon nicht untergehen, das passiert eher, wenn wir so weitermachen wie bisher.
 
Wer das bezahlen soll?
Diejenigen, die schon immer alles bezahlt haben – mit Blut, Schweiß, & Tränen – im Kapitalismus und auch davor. Die Bevölkerung. Wir alle. Wann wäre es je anders gewesen?
 
Zusätzlich könnte man das auch noch so kommunizieren, dass den Christen der Sonntag heilig ist, den Juden der Samstag, den Muslimen der Freitag, und im Sinne der religiösen Gerechtigkeit ein 3-Tage-Wochenende für Alle einfordern. Das würde gesellschaftlich die Akzeptanz für die anderen abrahamitischen Religionen, und eventuell sogar die Freude über die religiöse Vielfalt erhöhen.
Wenn dann noch die Atheisten und Agnostiker die Wochenendschicht übernehmen, und deswegen über die Feiertage alles auf hat, entspannen sich vielleicht sogar die Fundamentalisten in Bezug auf die Ungläubigen.
 
Oisdann.
Freitag frei.
Sonst wird des nie was, mit dem Sams.
 
Titelbild: Markus Auer
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Ein Gedanke zu „Fridays for Future

  • Ewald Eicher

    Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich ist die Zukunft!

    Antwort

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