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Greta is greater: Neue Kampagne und 200.000 Dollar für UN-Kinderhilfswerk

Greta Thunberg spendet ihr Preisgeld für eine Auszeichnung an UNICEF und ruft zur gemeinsamen Unterstützungs-Kampagne für die unter der Corona-Krise notleidenden Kinder und Schüler dieser Welt.

Von R. Manoutschehri

Wie berichtet, hat die Corona-Krise nicht nur gesundheitliche Folgen – die Vereinten Nationen und das UN World Food Programme WFP hatten zuletzt warnende Reports veröffentlicht, die auf die zunehmende schwere Verschärfung sozialer Unterschiede und drohender Hungersnöte hinweisen. Kinder sind dabei die am schlimmsten Betroffenen.

In Zeiten und Weltregionen, wo schon jetzt täglich 300.000 Menschen zu verhungern drohen, berauben die Pandemie-bedingten Schulschließungen bis zu 370 Millionen Kinder ihrer täglichen Schulmahlzeiten und somit der oftmals einzigen Mahlzeit des Tages. Auch Impfungen, Entwurmung, Eisenergänzung und Gesundheitsuntersuchungen, die in ärmeren Ländern oftmals in und Mithilfe der Schulen durchgeführt werden, können dann nicht mehr stattfinden.

„Die Schule ist so viel mehr als ein Ort des Lernens. Für viele Kinder ist es eine Lebensader für Sicherheit, Gesundheitsdienste und Ernährung. Wenn wir nicht jetzt handeln – indem wir die lebensrettenden Dienste für die am stärksten gefährdeten Kinder erweitern – werden die verheerenden Folgen von COVID-19 über Jahrzehnte hinweg spürbar sein “, sagte Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin, in einer Aussendung.

UNICEF und WFP werden nun gemeinsam mit von der UNESCO geführten Global Education Coalition ein 600 Millionen US-Dollar schweres Förderprogramm starten, das sich zunächst auf 30 einkommensschwache oder fragile Länder konzentrieren wird, um rund 10 Millionen Kinder zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie trotz der durch COVID-19 verursachten Störungen weiter lernen können.

Auch Greta Thunberg startet heute deshalb eine weltweite Kampagne für die unter der Corona-Krise notleidenden Kinder dieser Welt. Gemeinsam mit UNICEF und der dänischen NGO Human Act ruft die Klimaaktivistin angesichts der Corona Pandemie junge Menschen und andere Unterstützer dazu auf, mehr Menschen für die Unterstützung der lebensnotwendigen Arbeit von UNICEF zu gewinnen. Ziel ist es, die Kinder vor den dramatischen Folgen der Pandemie wie Nahrungsmangel, überlasteten Gesundheitssystemen, Gewalt und dem Verlust von Bildungsmöglichkeiten zu schützen.

Als „Startschuss“ stellen die Greta Thunberg Stiftung und Human Act insgesamt 200.000 US-Dollar bereit. 100.000 US-Dollar davon hatte Human Act der Klimaaktivistin als Auszeichnung für ihren weltweiten Einsatz zur Verfügung gestellt, welchen die junge #FridaysForFuture Gallionsfigur an UNICEF spendete, worauf NGO-Chef Djaffar Shalchi diese Summe verdoppelte. Mit seiner Stiftung versucht er weltweit gegen extreme Armut und für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen.

Greta Thunbergs Statement auf Facebook:

Greta und Djaffar Shalchi
Djaffar Shalchi, der Gründer von Human Act & Greta Thunberg haben sich zusammengetan, um die Arbeit von UNICEF im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. © UNICEF/UNI325440/Gregersen

„Ich fühle mich sehr geehrt, den Human Act Award zu erhalten. Das Preisgeld -100.000 USD – wird an @unicef gespendet. Human Act wird diese Spende mit zusätzlichen 100.000 USD auf die Gesamtsumme von 200,000. USD verdoppeln. Gemeinsam starten wir heute eine globale Fundig-Kampagne: „Let’s Move Humanity for Children in the Fight Against Coronavirus“ – um die Bemühungen der UNICEF zum Schutz und Rettung von Kindern während der Corona-Krise zu unterstützen.

Die ärmsten und die verletzlichsten Menschen sind immer am schwersten von einer Krise getroffen. Genau wie die Klimakrise werden die Folgen der Corona-Pandemie Kinder in armen Ländern und in den ärmsten Vierteln am meisten schädigen und all jene, die sich bereits in benachteiligten und gefährdeten Situationen befinden.

Mehr als 1,5 Milliarden Kinder sind heute von Schulsperrungen betroffen. Dies wirkt sich direkt auf die Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen aus, zu lernen, freien Zugang zu Wasser, zu einem Mittagessen und Sanitärversorgung zu erhalten. Mehr als 300 Millionen Schulkinder sind auf die tägliche Ernährung in Schulen angewiesen. Millionen von Kindern haben keinen Zugang zum Fernunterricht. Diese digitale Teilung ist ein Beispiel für globale Ungleichheiten, welche die am stärksten gefährdeten Kinder betrifft.

Auch wenn Kinder bisher generell von den schwersten Covid-19-Symptomen verschont geblieben sind, ist ihr Leben und ihre Gesundheit gefährdet. Dies liegt vor allem an mangelnden Zugang zu Gesundheitsdiensten – sowohl für Kinder als auch Schwangere – aufgrund von Impfkampagnen sowie mangelnden Ernährung. Sobald die globalen Gesundheitsdienste überfordert sind, wird es 2020 viele zusätzliche Kindertote geben. Dies ist eine globale Krise und für Millionen von Kindern werden die Auswirkungen ein Leben lang andauern. Wir müssen jetzt handeln – jedem Kind zuliebe.

Jetzt ist es soweit und wir brauchen eure Hilfe, um Kinder zu schützen. Spenden Sie noch heute unter https://uni.cf/fight-coronavirus – Vielen Dank!“

Mit Bildung und Gesundheitsvorsorge gegen die Corona-Pandemie

Die gemeinsame Kampagne ruft junge Menschen, Experten, Wirtschaftsmanager, Regierungen und andere Unterstützer auf, sich dem Einsatz für die UNICEF-Arbeit anzuschließen. Die Erlöse aus dem Aufruf fließen direkt in die UNICEF-Nothilfemaßnahmen gegen Covid-19 – zum Beispiel für die Bereitstellung von Seife, Schutzmasken, Handschuhen, Hygieneartikeln und Schutzausrüstung sowie für lebensrettende Aufklärungsarbeit und Unterstützung für Gesundheitssysteme.

UNICEF-Direktorin Fore sagte in einem Statement dazu: „Die Corona-Pandemie ist die größte Herausforderung, die die Welt seit Generationen gesehen hat. Kinder und Jugendliche gehören zu den am stärksten betroffenen Opfern der Folgen von Covid-19, daher ist es nur natürlich, dass sie selbst etwas dagegen tun wollen. Durch ihren Einsatz hat Greta Thunberg gezeigt, dass junge Menschen Stellung beziehen und die Welt verändern. UNICEF ist erfreut, dass Greta und ihre Unterstützer sich nicht nur entschieden haben, gegen diese Pandemie zu kämpfen, sondern auch beschlossen haben, dies gemeinsam mit UNICEF zu tun.“

Zum Nachlesen in UZ: Corona – die Pandemie des Hungers

 

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