AktuellKulturStandpunkte

Kunst ist Leben, Inspiration und Austausch

Weil es keine unkreativen Menschen gibt: Der Theaterpädagoge Harald Hahn schafft es, unentdecktes künstlerisches Potenzial in jeder und jedem Einzelnen zum Leben zu erwecken.

Von Benjamin Lapp

Liebe Leser:innen,

sich selbst vielleicht eine gewisse künstlerische Kreativität zugestehen ist ein herausfordernder Punkt, diese aber zu ergründen versuchen und mitunter den Mut aufzubringen, verschiedene Elemente auszuprobieren, um zu schauen, was für einen selbst besser passt und was nicht, ist noch einmal eine ganz andere Herausforderung. 

Mit diesen suchenden Fragezeichen vor Augen stolperte ich also einst in Workshops, welche auf den Theorien Augusto Boals aufbauten und von dem Theaterschaffenden und  -pädagogen Harald Hahn geleitet wurden, hinein. Mit einer gehörigen Portion ungelenker Unsicherheit versuchte ich, mich irgendwie dem Thema “Forumtheater“ zu nähern.

Mit seiner Wucht an positiver Energie jedoch ließ er über die ganze Länge des Workshops gar nicht zu, an dem Gedanken herum zu basteln, Mensch sei womöglich gar nicht kreativ begabt. So schaffte es Harald, auf zwei Ebenen das mitunter unentdeckte künstlerische Potenzial hervorzuholen: im direkten energiegeladenen Workshop und durch die Schaffung einer Atmosphäre, in der befruchtete Gespräche in den Pausen zwischen Teilnehmer:innen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen entstanden.

Rückblickend waren die Workshops, voll von kreativen Inputs, für mich ein entscheidender Ansatz, den Faden aufzunehmen, der mich nach ein paar Wendungen hin zum Lyriker von heute führte.

Daher ist es mir ein großes Anliegen, Ihnen, liebe Leser:innen, zum Start in das Jahr 2023 die Homepage von Harald Hahn ans zu Herz legen. Neben spannenden Theaterworkshops wie z.B. das Theaterlabor auf der Ostseeinsel Hiddensee im April werden dort hoffentlich in Kürze weitere Termine für sein Theaterstück: Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater” präsentiert. Dieses nähert sich auf berührend-nachdenklicher Weise einem noch immer im Dunklen liegenden Thema an. Denn leider erfahren bis in die heutige Zeit Menschen, die unter dem schlimmen Begriff „asozial“ stigmatisiert wurden, erst sehr langsam Anerkennung für ihr erlittenes Leid.

So wünsche ich Harald Hahn mit seinem Theaterstück noch sehr viele Stätten der Aufführungen und natürlich ganz viele interessierte Zuschauer:innen.

Benjamin Lapp


Weiterführende Links:

Titelbild: Kyle Head auf Unsplash

Unsere Zeitung ist ein demokratisches Projekt, unabhängig von Parteien, Konzernen oder Milliardären. Bisher machen wir unsere Arbeit zum größten Teil ehrenamtlich. Wir würden gerne allen unseren Redakteur*innen ein Honorar zahlen, sind dazu aber leider finanziell noch nicht in der Lage. Wenn du möchtest, dass sich das ändert und dir auch sonst gefällt, was wir machen, kannst du uns auf der Plattform Steady mit 3, 6 oder 9 Euro im Monat unterstützen. Jeder kleine Betrag kann Großes bewirken! Alle Infos dazu findest du, wenn du unten auf den Button klickst.

Unterstützen!

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.