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Infos zum Nahost-Konflikt leicht verständlich – TopEasy spezial

Die wichtigsten Informationen zum Nahost-Konflikt in leicht verständlicher Sprache. In Kooperation mit der Austria Presse Agentur.

Sprachniveau B1

Hamas griff Israel am 7. Oktober an

Am 7. Oktober 2023 hat die palästinensische Organisation Hamas Israel angegriffen. Zunächst schoss die Hamas Raketen auf israelische Städte ab. Dann drangen Kämpfer der Hamas auf israelischen Boden vor und ermordeten Hunderte Israelis. Zugleich entführten Hamas-Mitglieder ungefähr 240 Menschen in den Gazastreifen. Der Gazastreifen ist ein kleines Gebiet an der Küste zum Mittelmeer. Im Gazastreifen leben über 2 Millionen Menschen. Er ist kleiner als Wien.

Israel erklärte der Hamas nach dem Angriff den Krieg. Seitdem hat die israelische Luftwaffe Tausende Ziele der Hamas im Gazastreifen angegriffen. Panzer und Soldaten rückten in den Gazastreifen ein. Dabei wurden nach Angaben der Hamas schon fast 15.000 Menschen getötet. Auf israelischer Seite sollen ungefähr 1.200 Menschen von der Hamas getötet worden sein. Diese Zahlen lassen sich aber nicht überprüfen.

Zehntausende Palästinenser sind im Gazastreifen auf der Flucht. Sie können das Gebiet aber nicht verlassen, weil die Grenze im Süden nach Ägypten in Rafah für sie geschlossen ist. Nur Verletzte und ausländische Staatsbürger dürfen den Gazastreifen verlassen. Rafah ist auch der einzige Grenz-Übergang über den Hilfs-Lieferungen mit Lkws in den Gazastreifen gebracht werden können. Denn die Bewohner im Gazastreifen brauchen Wasser, Lebensmittel und Medikamente.

Hamas, Fatah und PLO – Was ist das?

In den Medien und Sozialen Netzwerken ist immer wieder von den palästinensischen Organisationen Hamas, Fatah und PLO zu lesen. PLO ist die Abkürzung für Palästinensische Befreiungsorganisation. Sie wurde 1964 gegründet. Die PLO will die unterschiedlichen Palästinenser-Gruppen vertreten. Manche dieser Gruppen sind sehr radikal. Die PLO ist daher für zahlreiche Terror-Anschläge verantwortlich. Dazu gehört auch die Geiselnahme während der Olympischen Spiele 1972 in München.

Bis 2004 war Yasser Arafat PLO-Chef. Danach übernahm Mahmud Abbas die Führung der PLO. Er ist auch Chef der Fatah. Das ist die stärkste Gruppe in der PLO. Erst 1993 anerkannte die Fatah das Existenzrecht Israels. Zugleich gab man bekannt, dass man auf Terrorismus gegen Israel verzichtet. Sowohl die PLO als auch die Fatah haben inzwischen stark an Einfluss verloren.

Immer stärker wurde dafür die Organisation Hamas. Sie gehört nicht zur PLO. Die Hamas wurde 1987 gegründet, als sich die Palästinenser gewaltsam gegen die israelische Besatzung wehrten. Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels. Seit 2007 kontrolliert die Hamas den Gazastreifen. Damals hatte sie sich in einem gewaltsamen Machtkampf gegen die Fatah durchgesetzt. Die Hamas wird von der EU, USA und anderen westlichen Ländern als Terror-Organisation eingestuft.

Langer Konflikt zwischen Juden und Palästinensern

Zwischen Juden und Palästinensern gibt es schon lange einen Konflikt. Vor rund 100 Jahren bekam Großbritannien die Kontrolle über die Region Palästina. Palästina gehörte bis dahin zum Osmanischen Reich, das 1922 zusammenbrach. Großbritannien hatte die Aufgabe, eine Heimat für die Juden zu errichten. Das Gebiet umfasste auch das heutige Israel, Jordanien, Gebiete des Gazastreifens und des Westjordan-Landes.

Damals lebten ungefähr 750.000 Menschen in der Region Palästina. Fast 600.000 davon waren Muslime. Daneben gab es knapp 84.000 Juden und 73.000 Christen. Alle Bewohner Palästinas wurden damals Palästinenser genannt. Heute versteht man unter Palästinensern vor allem die Arabisch sprechenden Bewohner des Gazastreifens und des Westjordan-Landes.

Doch in den 1920er-Jahren wanderten immer mehr Juden in Palästina ein. Sie wollten dort in einem eigenen Staat leben. Die steigende Zahl der Juden sorgte für Unmut bei den Arabern und es kam zu ersten Konflikten. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Unruhen und arabische Aufstände. Aber auch auf jüdischer Seite gab es gewalttätige Gruppen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übergab Großbritannien das ungelöste Palästina-Problem den Vereinten Nationen, also der UNO. Diese nahm 1947 den Plan einer Zwei-Staaten-Lösung an. Diese sollte den Konflikt zwischen arabischen und jüdischen Bewohnern sowie der britischen Macht in Palästina lösen.

Der UNO-Teilungsplan für Palästina

Im Jahr 1947 hat die UNO eine Teilung Palästinas in einen Staat für Juden und einen für Araber vorgesehen. Die historisch wichtige Stadt Jerusalem sollte unter internationale Kontrolle gestellt werden. Eine Wirtschafts-Union sollte die beiden neuen Staaten verbinden. Geplant war auch eine demokratische Verfassung. Selbst der Umgang mit den religiösen Stätten war geregelt. Die Juden waren damit großteils einverstanden. Allerdings lehnten die arabischen UNO-Mitglieder dies ab.

Die Araber wollten generell keinen jüdischen Staat. Sie fühlten sich auch gegenüber den Juden benachteiligt. Sie kritisierten vor allem die Menge und die Qualität des Landes, das die Juden bekommen sollten. Denn damals gehörte die Hälfte des Landes niemandem. Vor allem die Regionen der unfruchtbaren Negev-Wüste. Etwa 47 Prozent des Landes waren in arabischem Besitz. Nur 6 Prozent des Landes gehörte damals den Juden.

Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina. Nur wenige Stunden später verkündete ein Anführer der Juden die israelische Unabhängigkeits-Erklärung. Dieser Anführer hieß David Ben Gurion. Am nächsten Tag begann der so genannte Palästinakrieg. Der Krieg wird auch Israelischer Unabhängigkeits-Krieg genannt.

Erklärung: UNO

UNO ist englisch und steht für „United Nations Organization“. Das heißt auf Deutsch so viel wie „Organisation der Vereinten Nationen“. Man kann auch „Vereinte Nationen“ sagen. Die UNO ist ein Zusammenschluss von fast allen Ländern der Welt. Auch Österreich ist dabei.

Viele bewaffnete Auseinandersetzungen seit Gründung Israels

Am 15. Mai 1948 haben die arabischen Nachbarn Ägypten, Jordanien, Libanon, der Irak und Syrien Israel angegriffen. Der Palästinakrieg endete 1949 mit einem eindeutigen Sieg Israels. Israel konnte damit sein Gebiet vergrößern und seine Unabhängigkeit bestätigen. Im Jahr 1967 eroberte Israel im 6-Tage-Krieg den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel im heutigen Ägypten, das Westjordan-Land und die Golan-Höhen. Nach West-Jerusalem kam nun auch Ost-Jerusalem dazu.

Seit damals siedeln sich Juden in den besetzten Gebieten an. Sie erreichten Häuser und kleine Dörfer. Manchen von diesen Dörfern wurden zu Städten. Fast 700.000 Juden leben inzwischen als Siedler im Westjordan-Land und in Ost-Jerusalem. Die UNO und der Internationale Gerichtshof sagen, dass diese Siedlungen illegal sind.

1973 wollten die arabischen Staaten im so genannten Jom-Kippur-Krieg zurückschlagen. Doch nach nicht einmal 3 Wochen verloren Ägypten, Syrien und weitere arabische Staaten. 1987 kam es dann zum ersten Palästinenser-Aufstand, genannt „Intifada“. 6 Jahre später unterzeichneten Israels Minister-Präsident Yitzhak Rabin und PLO-Chef Yasser Arafat einen Friedens-Vertrag. 1995 wurde Rabin von einem radikalen Juden erschossen.

Im Jahr 2000 folgte die 2. „Intifada“ im Kampf der Palästinenser gegen Israel. In der Folge baute Israel Zäune und Mauern rund um das Westjordan-Land. 2007 kam es zu einem blutigen Machtkampf zwischen den Palästinensern im Gazastreifen. Es siegte die radikal-islamische Organisation Hamas gegen die Fatah-Bewegung. Bis 2014 gab es 3 Kriege zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Im Oktober 2023 griff die Hamas dann Israel vom Gazastreifen aus an.

Schon vor 200 Jahren gab es Pläne für einen Staat Israel

Im Jahr 1948 ist der Staat Israel gegründet worden. Aber schon vor rund 200 Jahren versuchte Mordechai Noah einen Staat Israel in den USA zu gründen. Der Plan ging daneben. Später entwickelte er die Idee der Rückkehr der Juden nach „Eretz Israel“. Der Begriff „Eretz Israel“ kommt in der Bibel vor und ist daher sehr alt. „Eretz Israel“ bezeichnet die Region, in der laut Bibel das Volk der Israeliten gelebt hat.

Im Jahr 1896 veröffentlichte der österreichisch-ungarische Journalist Theodor Herzl sein Werk „Der Judenstaat“. Danach wurde Geld gesammelt, um Land in Palästina zu kaufen. Palästina gehörte damals zum Osmanischen Reich. Wenige Jahre später wanderten viele Juden aus Russland nach Palästina aus. 1922 brach das Osmanische Reich zusammen, die Briten eroberten die Stadt Jerusalem. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen noch einmal sehr viele Juden nach Palästina.

Wegen der Verfolgung durch die National-Sozialisten und dem 2. Weltkrieg gingen viele Juden aus Mittel-Europa in das Gebiet des heutigen Israel. Im Jahr 1952 erkannte Österreich den Staat Israel offiziell an.

Bemühungen um Frieden im Nahen Osten

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist seit Jahrzehnten ungelöst. Dabei gab es bereits viele Bemühungen um Frieden im sogenannten Nahen Osten. Große Hoffnungen auf Frieden gab es 1993 bei einem Treffen zwischen PLO-Chef Yasser Arafat und dem israelischen Regierungschef Yitzhak Rabin bei US-Präsident Bill Clinton in den USA. Damals wurde zwar ein Vertrag unterschrieben, der Konflikt blieb aber bestehen.

Als erstes arabisches Land hatte Ägypten mit Israel einen Friedensvertrag unterschrieben. Das war im Jahr 1979. Jordanien folgte im Jahr 1994, also vor knapp 30 Jahren. Allerdings befindet sich Israel formell noch immer mit dem Libanon und Syrien im Krieg. Die beiden Länder grenzen im Norden an Israel.

Vor 3 Jahren schloss Israel mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain so genannte Annäherungs-Abkommen ab. Dabei wurde etwa die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen vereinbart. Die arabischen Staaten erhoffen sich davon wirtschaftliche Vorteile. Zudem ist der Iran ein gemeinsamer Feind. Auch Marokko und Sudan wollten ihre Beziehungen mit Israel normalisieren. Vor kurzem nahmen Saudi-Arabien und Israel Gespräche für eine Normalisierung auf. Diese wurden aber nun vorerst gestoppt.

Wechselhafte Beziehung zwischen Israel und Österreich

In der Beziehung zwischen Israel und Österreich nach dem 2. Weltkrieg gab es gute und schlechte Zeiten. Österreich und Israel erkannten einander offiziell im Jahr 1952 an. Österreich gewährte Israel Kredite. Dafür erklärte Israel den Verzicht auf Reparations-Zahlungen durch Österreich. Österreich musste also keine Zahlungen wegen der Ermordung und Vertreibung von Juden im 2. Weltkrieg leisten.

In den 1970er Jahren setzte sich der damalige österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky für die Palästinenser ein. Kreisky war selbst Jude. Österreich war auch der erste westliche Staat, der im Jahr 1980 die Palästinensische Befreiungs-Organisation PLO unter Yasser Arafat anerkannte. Die Wahl von Kurt Waldheim zum österreichischen Bundespräsidenten sorgte im Jahr 1986 für eine weitere Abkühlung der Beziehung mit Israel. Waldheim soll von Kriegsverbrechen im 2. Weltkrieg gewusst haben.

Erst im Jahr 1993 wurde das Verhältnis Israels zu Österreich wieder normal. Bundeskanzler Franz Vranitzky sagte in einer Rede in Israel, dass auch Österreich Schuld an der Ermordung von Juden im National-Sozialismus hat. Ein Jahr später besuchte Thomas Klestil als erster Bundespräsident Israel. Premierminister Benjamin Netanyahu war im Jahr 1997 als erster israelischer Regierungschef offiziell in Österreich, im Jahr 2004 Moshe Katzav als erster israelischer Präsident.

1995 richtete Österreich einen Nationalfonds für die Opfer des National-Sozialismus ein. Ungefähr 5.000 Euro erhielten Personen, die von den Nazis verfolgt wurden. Seit 3 Jahren können Nachfahren von Opfern des National-Sozialismus mit ausländischer Staats-Bürgerschaft recht einfach die österreichische Staats-Bürgerschaft erhalten.

Ex-Kanzler Kreisky setzte sich für Palästinenser ein

Österreich und die Palästinenser haben seit Bruno Kreisky ein gutes Verhältnis zueinander. Kreisky kam von der SPÖ und war von 1970 bis 1983 österreichischer Bundeskanzler. Er war überzeugt, dass das Problem im Nahen Osten nur mit Hilfe der Palästinenser gelöst werden kann. 1975 traf Kreisky zum ersten Mal mit PLO-Chef Yasser Arafat zusammen. Später eröffnete die PLO auf Drängen von Kreisky ein Büro in Wien.

In weiterer Folge wurde dem PLO-Vertreter in Wien der Botschaftertitel zuerkannt. Kreisky setzte sich immer wieder für die Freilassung von Gefangenen ein. Im August 1990 nahm Yasser Arafat sogar am Begräbnis von Bruno Kreisky teil.

Mit der Schaffung der palästinensischen Selbstverwaltungs-Gebiete im Gazastreifen und im Westjordan-Land bemühte sich Österreich verstärkt um eine Unterstützung der Palästinenser. International ist die PLO als Vertreter des palästinensischen Volkes anerkannt. Die im Gazastreifen herrschende Hamas gehört nicht zur PLO.

Sprachniveau A2

Krieg zwischen Israel und der Organisation Hamas

Zwischen Israel und der Hamas ist Krieg.
Die Hamas ist eine Gruppe von
Palästinensern, die Israel am
7. Oktober angegriffen hat.
Dabei tötete die Hamas
ungefähr 1.200 Israelis.
Die Hamas entführte auch
ungefähr 240 Menschen
in den Gaza-Streifen.
Der Gaza-Streifen ist ein kleines Gebiet
an der Küste zum Mittelmeer.
Im Gaza-Streifen leben
über 2 Millionen Menschen.
Der Gaza-Streifen ist kleiner als Wien.

Nach dem Überfall der Hamas griff
Israel den Gaza-Streifen an.
Dabei wurden bisher angeblich
fast 15.000 Palästinenser getötet.
Die Zahlen lassen sich leider
nicht überprüfen.
Inzwischen ist die israelische Armee
schon sehr weit
in den Gaza-Streifen gekommen.
Israel sagt, dass die Hamas
keine Kontrolle mehr
über den Gaza-Streifen hat.

Zehntausende Palästinenser sind
auf der Flucht.
Sie können den Gaza-Streifen
aber nicht verlassen,
weil die Grenzen geschlossen sind.
Nur Verletzte und Ausländer dürfen
nach Ägypten ausreisen.

Wer sind die Hamas, die Fatah und die PLO?

Die Medien schreiben immer über
3 palästinensische Organisationen.
Das sind die Hamas, die Fatah und die PLO.
PLO ist die Abkürzung für
Palästinensische Befreiungsorganisation.
Sie wurde 1964 gegründet.
Ihr Chef war lange Zeit Yasser Arafat.
Zur PLO gehören viele radikale Gruppen.
Die PLO hat daher viele
Terror-Anschläge gemacht.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2004
war Yasser Arafat PLO-Chef.
Danach wurde Mahmud Abbas
Chef von der PLO.
Abbas ist auch Chef der Fatah.
Das ist die stärkste Gruppe in der PLO.
Die Fatah war früher auch
sehr gewalttätig.
Inzwischen ist die Fatah nicht
mehr so radikal.
Dafür ist die Fatah auch nicht
mehr so wichtig.

Immer stärker wurde dafür
die Organisation Hamas.
Die Hamas gehört nicht zur PLO.
Die Hamas will Israel zerstören.
Seit 2007 kontrolliert die Hamas
den Gaza-Streifen.
Die EU, die USA und andere Länder sagen,
dass die Hamas eine
Terror-Organisation ist.

Streit zwischen Juden und Palästinenser dauert schon lange

Juden und Palästinenser streiten
schon sehr lange.
In diesem Text steht aber nur
die Geschichte nach dem 1. Weltkrieg.
Im Jahr 1922 zerbrach
das Osmanische Reich, das
später zur Türkei wurde.
Bis dahin war Palästina
ein Teil vom Osmanischen Reich.
Zu Palästina gehörte damals auch
das heutige Israel, Jordanien,
Gebiete des Gaza-Streifens und des
Westjordan-Landes.
Großbritannien bekam 1922
die Aufgabe, in Palästina eine
Heimat für die Juden zu schaffen.

Damals lebten ungefähr 750.000 Menschen
in der Region Palästina.
Fast 600.000 davon waren Muslime.
Daneben gab es knapp 84.000 Juden
und 73.000 Christen.
Alle Bewohner Palästinas wurden damals
Palästinenser genannt.
Heute versteht man als Palästinenser
die Arabisch sprechenden Bewohner
vom Gaza-Streifen und vom Westjordan-Land.

Nach 1922 kamen aber
immer mehr Juden nach Palästina.
Die Juden wollten dort in einem
eigenen Staat leben.
Das führte zu Streit mit den Arabern.
Es kam zu vielen Gewalt-Taten
von Arabern und Juden.
Großbritannien konnte das Problem
nicht lösen.
Dann kam der 2. Weltkrieg.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es
dann einen Teilungs-Plan.
Palästina sollte in einen Staat für Juden
und einen Staat für Araber geteilt werden.

Der UNO-Teilungsplan für Palästina

Im Jahr 1947 gab es bei der UNO einen
speziellen Teilungs-Plan für Palästina.
Palästina sollte in einen Staat für Juden
und einen Staat für Araber geteilt werden.
Eine Wirtschafts-Union sollte
die beiden neuen Staaten verbinden.
Die Juden fanden den Plan gut.
Die Araber waren gegen den Plan.
Sie wollten generell
keinen eigenen jüdischen Staat.
Die Araber sagten aber auch, dass
sie zu wenig Land bekommen würden.
Und sie sagten, dass ihr Boden
für die Bauern zu schlecht sei.

Am 14. Mai 1948 endete
die britische Kontrolle über Palästina.
Nur wenige Stunden später
verkündete ein Anführer der Juden
die israelische Unabhängigkeit.
Dieser Anführer hieß David Ben Gurion.
Am nächsten Tag begann der
so genannte Palästinakrieg.
Der Krieg wird auch Israelischer
Unabhängigkeits-Krieg genannt.

Erklärung: UNO

UNO ist die Kurzform für
„United Nations Organization“.
Das heißt auf Deutsch „Vereinte Nationen“.
In der UNO sind fast alle
Länder von der Welt vertreten.
Auch Österreich ist dabei.

Viele Kämpfe und Kriege seit der Gründung von Israel

Seit der Gründung von dem Land Israel
hat es viele Kämpfe und Kriege gegeben.
Einer der arabisch-israelischen Kriege
war der Palästina-Krieg.
Damals griffen arabische Länder
im Jahr 1948 Israel an.
Das waren Ägypten, Jordanien, Libanon,
der Irak und Syrien.
Der Palästina-Krieg endete im Jahr 1949.
Israel gewann den Krieg
und konnte sein Gebiet vergrößern.

Im Jahr 1967 gab es einen weiteren Krieg.
Das war der 6-Tage-Krieg.
Auch dabei konnte Israel
einige Gebiete erobern.
Das waren der Gaza-Streifen,
die Sinai-Halbinsel, das Westjordan-Land
und die Golan-Höhen.
Außerdem eroberte Israel Ost-Jerusalem.
Seit damals siedeln sich Juden
in den besetzten Gebieten an.
Manche von diesen Siedlungen
sind inzwischen Städte.
Fast 700.000 Juden leben
als Siedler im Westjordan-Land
und in Ost-Jerusalem.
Die UNO sagt, dass diese Siedlungen
illegal sind.

Im Jahr 1973 kam es zum Jom-Kippur-Krieg.
Die arabischen Länder verloren aber.
Im Jahr 1987 und 2000 kam es dann zu
Aufständen von den Palästinensern.
Diese Aufstände nennt man Intifada.
Danach baute Israel Zäune
rund um das Westjordan-Land.
Im Jahr 2007 gab es im Gaza-Streifen
heftige Kämpfe zwischen Palästinensern.
Dabei siegte die Organisation Hamas.
Im Oktober 2023 griffen die Palästinenser
Israel vom Gaza-Streifen aus an.

Schon vor 200 Jahren war ein Staat Israel geplant

Der Staat Israel besteht seit 1948.
Aber schon vor ungefähr 200 Jahren
wollte ein Mann mit dem Namen
Mordechai Noah in den USA
einen Staat Israel gründen.
Sein Plan ging aber daneben.
Später hatte er die Idee, dass die Juden
nach Eretz Israel zurück kommen sollen.
Der Begriff Eretz Israel ist aus der Bibel
und ist daher sehr alt.
Eretz Israel ist die Region, in der
das Volk der Israeliten gelebt haben soll.

Im Jahr 1896 schrieb
der Österreicher Theodor Herzl
dann ein berühmtes Buch.
Das Buch hieß „Der Judenstaat“.
Danach wurde Geld gesammelt,
um Land in Palästina zu kaufen.
In den Jahren danach kamen
immer mehr Juden nach Palästina.
Sie wollten dort leben.

Viele Juden flüchteten dann vor
den National-Sozialisten in Deutschland.
Und nach dem 2. Weltkrieg kamen
wieder viele Juden aus Mittel-Europa
in das Gebiet des heutigen Israel.
Im Jahr 1952 erkannte Österreich
den Staat Israel offiziell an.

Frieden im Nahen Osten bisher unmöglich

Immer wieder haben Politiker versucht,
Frieden zwischen Israel und den
Palästinensern zu machen.
Die größten Hoffnungen auf Frieden
gab es im Jahr 1993.
Damals trafen sich PLO-Chef Yasser Arafat
und Israels Regierungschef Yitzhak Rabin
bei US-Präsident Bill Clinton.
Die 3 Politiker unterschrieben zwar
einen Vertrag.
Das hat aber die Lage im
so genannten Nahen Osten
nicht verbessert.

Als erstes arabisches Land hatte Ägypten
nach dem Jom-Kippur-Krieg
mit Israel Frieden geschlossen.
Das war im Jahr 1979.
Jordanien folgte im Jahr 1994.
Der Libanon und Syrien hat mit Israel
offiziell nie Frieden geschlossen.
Vor 3 Jahren schloss Israel dann mit
den Vereinigten Arabischen Emiraten
und Bahrain ein Abkommen ab.
Seitdem reden diese Staaten
immerhin offiziell miteinander.
Verhandlungen zwischen Saudi-Arabien
und Israel wurden gestoppt.

Das Verhältnis zwischen Israel und Österreich war schwierig

Österreich und Israel haben sich
im Jahr 1952 anerkannt.
Das heißt, dass sie sich gegenseitig
als Staaten respektieren.
Ungefähr 20 Jahre später
half der Bundeskanzler von Österreich
Bruno Kreisky dann den Palästinensern.
Im Jahr 1980 anerkannte Österreich
sogar die PLO unter Yasser Arafat.
Österreich tat das als erster
westlicher Staat.
Das gefiel Israel gar nicht.

Die Beziehungen zwischen Israel
und Österreich wurden 1986
sogar noch schlechter.
Denn damals wurde Kurt Waldheim
Bundespräsident von Österreich.
Waldheim soll von Kriegs-Verbrechen
im 2. Weltkrieg gewusst haben.

Erst im Jahr 1993 verstanden sich
Israel und Österreich wieder besser.
Weil Bundeskanzler Franz Vranitzky
in Israel sagte, dass auch Österreich
Schuld am Mord von Juden
im National-Sozialismus hat.
Ein Jahr später kam Thomas Klestil
als erster Bundespräsident nach Israel.
Der Regierungs-Chef von Israel
Benjamin Netanyahu besuchte
Österreich 1997.
Im Jahr 2004 kam dann Moshe Katzav.
Katzav war der erste Präsident von Israel
zu Besuch in Österreich.

Inzwischen zahlte Österreich Geld
an Personen, die im National-Sozialismus
verfolgt wurden.
Und seit 3 Jahren bekommen Nachfahren von
verfolgten Juden recht einfach den
Pass von Österreich.

Ex-Kanzler Kreisky half den Palästinensern

Von 1970 bis 1982 war Bruno Kreisky
Bundeskanzler von Österreich.
Kreisky selbst war Jude.
Kreisky glaubte, dass der Konflikt
mit Israel nur mit den
Palästinensern gelöst werden kann.
Daher traf Kreisky 1975
PLO-Chef Yasser Arafat.
Später eröffnete die PLO
ein eigenes Büro in Wien.
Der PLO-Vertreter in Wien
wurde wie ein Botschafter behandelt.
Im Jahr 1990 nahm Yasser Arafat
sogar am Begräbnis von Bruno Kreisky teil.


Titelbild: CHUTTERSNAP/Unsplash

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2 Gedanken zu „Infos zum Nahost-Konflikt leicht verständlich – TopEasy spezial

  • Eva Neureiter

    Danke, das ist ein großartiger Artikel! Den werde ich gut für meine Schüler:innen nutzen können!

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