Wenn die Menschen ihr Geld anzünden und es in den Himmel schießen
Ein Spaß, der nicht nur teuer, sondern mitunter auch gefährlich ist. Millionen Euro werden Jahr für Jahr in Österreich für Silvesterraketen ausgegeben.
Mahnende Worte über in Panik geratende Tiere, die sich oft tagelang nicht beruhigen, und Bedenken wegen der Feinstaubbelastung prallen ab. Keine Kosten werden gescheut, wenn es darum geht, das neue Jahr laut und bunt zu begrüßen. Auch dass die Raketen und Böller so ungefährlich nicht sind, wird geflissentlich ignoriert, und man könnte meinen, der eine oder andere lege es auf das Gewinnen des Darwin Awards an.
In Ansfelden in der Nähe von Linz zerfetzte eine selbst hergestellte Sprengstoffmischung die Hand eines 21-Jährigen. Nur Sachschaden verursachten Eigenbau-Böller in Villach, wo durch die Druckwelle mehrere Scheiben zu Bruch gingen. Ein Klavierlehrer aus Hart bei Graz verlor durch eine zu früh explodierende Rakete einen Finger, ein paar Kilometer weiter, in Pirka bekam ein Mann eine Rakete ins Gesicht. Auch in Salzburg mussten schwere Gesichtsverletzungen, die durch eine Kugelbombe verursacht wurden, behandelt werden. Im niederösterreichischen Poysdorf bekamen ein 18- und ein 19-Jähriger eine Feuerwerksbatterie ins Gesicht.
Ein Bild, das angeblich Europa um Mitternacht zum Jahreswechsel zeigt, macht indes in sozialen Netzwerken die Runde. „So sieht die Welt aus, wenn der Tag gekommen ist, an dem die Menschen ihr Geld anzünden und es in den Himmel schießen“, kommentierte es ein Facebook-Nutzer.
Text: Hanno Wisiak
Bild: twitter.com/EarthPicturz