„Qualitätsmedien“ erfinden Bank-Run in Griechenland
Panikmache vor Regierungswechsel – Griechenland-Blog klärt auf
Mit reißerischen Schlagzeilen wie “Griechen heben Milliardensummen ab” (Der Standard), “Griechen versorgen sich mit Bargeld” (Handelsblatt), “Unsicherheit wächst – Griechen räumen Bankkonten” (Salzburger Nachrichten), “Besorgte Griechen heben Milliarden von Konten ab” (Welt), die auf breiter Basis unreflektiert reproduziert werden, versuchen die Konzernmedien angesichts eines sich als wahrscheinlich abzeichnenden Wahlsiegs der SYRIZA in Griechenland Angst und Panik vor den “Linken” zu schüren.
Der deutschsprachige Informationsdienst griechenland-blog.gr leistet Aufklärung: Als Aufhänger habe ein am 31. Dezember 2014 in der griechischen Zeitung “Kathimerini” veröffentlichter Artikel über die Entwicklung der Bankguthaben gedient, wie in den Medien turnusmäßig derartige Berichte zu finden seien. Es sei zwar eine Tatsache, dass infolge stetig steigender steuerlicher Belastungen einerseits und sinkender Einkommen und galoppierender Arbeitslosigkeit anderseits immer mehr Steuerzahler gezwungen sind, ihre letzten Reserven (sprich Sparguthaben) anzugreifen um ihren Verpflichtungen nachzukommen, Phänomene eines massenhaften Abzugs von Sparguthaben, wie dies auch ausdrücklich im Artikel der “Kathimerini” steht, gebe es allerdings nicht.
„Dennoch wurde in der deutschen Medienlandschaft flugs die Nachricht über einen angeblichen Schaltersturm in Griechenland verbreitet und augenscheinlich von vielen Möchtegern-Journalisten unbesehen übernommen, ohne auch nur einen einzigen Blick auf die angebliche “Quelle” zu werfen – nach deren Angabe (z. B. in Form eines Verweises auf den konkreten Online-Artikel der Kathimerini) man im Übrigen vergeblich sucht.“, so der Griechenland-Blog, der in weiterer Folge den Original-Artikel in deutscher Übersetzung präsentiert, „auf dass sich jeder ein eigenes Bild von der “Qualität” des Krisen-Journalismus verschaffen mag… „: griechenland-blog.gr
Foto: Bankfiliale auf der griechischen Insel Spetses (Jean Housen/CC BY 3.0)
Vor 15 Jahren wäre Syriza noch eine klassische Sozialdemokratische Partei gewesen. Heute gelten sie im neoliberalen Mainstream als linksradikal.