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Lateinamerika will zehntausende Flüchtlinge aufnehmen

maduro-sep-2015Venezuelas Präsident kündigt Aufnahme von 20.000 Syrern an. Auch Argentinien, Brasilien, Uruguay und Chile zeigen sich solidarisch – Kritik an EU-Staaten

Zahlreiche lateinamerikanische Staaten haben angekündigt Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufzunehmen. Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro will 20.000 Menschen aus der arabischen Nation Zuflucht gewähren. Aber auch Argentinien, Brasilien und Uruguay haben Visaprogramme aufgelegt, Chile prüft einen entsprechenden Schritt, berichtet das Nachrichtenportal amerika21.

Zugleich erhöhen lateinamerikanische Regierungen ihre Kritik an dem Umgang europäischer Regierungen mit einer der größten internationalen Flüchtlingskrisen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. „Wie viele Araber müssen noch sterben, bis sich das humanistische und friedvolle Gewissen der Menschen durchsetzt?“, sagte Maduro bei einer Kabinettssitzung, die im Fernsehen übertragen wurde. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff nahm vor allem das Bild eines ertrunkenen Flüchtlingsjungen zum Anlass, das Versagen Europas anzuprangern.

Selbst europäische Medien wie die britische BBC verweisen inzwischen darauf, dass lateinamerikanische Staaten mehr Solidarität mit dem kriegsgebeutelten Syrien üben als die iberischen Länder Spanien oder Portugal. Argentinien, Uruguay und Brasilien haben in den vergangenen Monaten bereits Flüchtlinge aufgenommen. Chiles Außenminister Heraldo Muñoz gab am Wochenende bekannt, dass auch seine Regierung mit Unterstützung der arabischen Gemeinde Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufnehmen will. Im Fall von Brasilien sollen bereits 1.700 Personen über ein Sonderprogramm ins Land gekommen sein. Nach Schätzungen haben weitere 4.000 Flüchtlinge über andere Wege die Einreise in die südamerikanische Nation organisieren können.

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Foto: Twitter

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