EM 2016-Teamcheck: Schweiz
24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt. UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch in den nächsten Wochen alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 2: Schweiz (Gruppe A)
Das Team
Der Kader der Schweiz besteht größtenteils aus Legionären, nur zwei Spieler kicken derzeit in der Schweizer Super League. Alle anderen stehen im Ausland unter Vertrag, die meisten davon in der deutschen Bundesliga, gefolgt von der englischen Premier League. Besonders auffällig bei der „Nati“: Mehr als die Hälfte der Spieler hat ihre Wurzeln im Ausland. Xherdan Shaqiri beispielsweise, der im Kosovo geboren wurde, die Eltern von Granit Xhaka sind ebenfalls aus dem Kosovo in die Schweiz eingewandert. Oder aber auch Stürmer Haris Seferovic, dessen Eltern aus Bosnien-Herzegowina stammen. Ob Zufall oder nicht, geschadet hat der große Migrantenanteil der Schweizer Nationalmannschaft auf jeden Fall nicht, im Gegenteil: Ohne Spieler wie Shaqiri, Xhaka, Rodriguez, Djourou oder Kapitän Gökhan Inler wären die „Eidgenossen“ mit Sicherheit nicht das, was sie heute sind.
Der Star
Ricardo Rodriguez. Der Linksverteidiger des VfL Wolfsburgs steht mit seinen 23 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Der schweiz-chilenische Doppelstaatsbürger wechselte im Winter 2012 von seinem Heimatklub FC Zürich für 7,5 Mio. Euro zum VfL Wolfsburg, wo er in der Folge zu einem der besten Linksverteidiger der Bundesliga reifte und seinen Marktwert bis heute mehr als verdreifachen konnte (28 Mio. €). Bereits in jungen Jahren errang er große Erfolge mit den „Eidgenossen“, 2009 gewann er mit der U-17-Auswahl der Schweiz den Weltmeistertitel. Jetzt will der 23-jährige nach starken Leistungen bei der WM 2014 auch bei seiner ersten Europameisterschaft Erfolge feiern und seine Mannschaft ins Achtelfinale, vielleicht sogar noch weiter führen.
Der Trainer
Vladimir Petković. Der 52-jährige ist seit 2014 Trainer des Schweizer Nationalteams und trat damit die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld an, der die Nati sechs Jahre lang betreute und sie bei der WM 2014 bis ins Achtelfinale führte. Große Fußstapfen also, in die Petković, der sich selbst als Schweizer und bosnischer Kroate sieht, bei den „Eidgenossen“ treten muss. Sein Vertrag, der ursprünglich nur bis Ende 2015 gültig war, verlängerte sich dank der erfolgreichen EM-Qualifikation automatisch bis nach der Endrunde. Bevor Petković das Traineramt in der Schweiz übernahm, schwang er das Zepter beim italienischen Topklub Lazio Rom, mit dem er gleich in seiner ersten Saison den italienischen Pokal holte, zuvor trainierte er noch einige Jahre die YB Bern. International ist Petković als Trainer aber ein noch eher unbeschriebenes Blatt, dennoch ist dem Schweizer durchaus eine Überraschung zuzutrauen.
Fazit
Schon bei der WM 2014 hat die Truppe von Neo-Coach Petković gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Nun gilt es, dieses auch bei der Euro 2016 voll abzurufen, denn wenn das gelingt, wenn der Trainer alles aus seinen Schützlingen herauskitzeln kann, ist für die Schweiz einiges möglich.
Unsere Zeitung-Tipp: Viertelfinale
Gruppe A:
- Frankreich
- Schweiz
- Rumänien
- Albanien
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)