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„Identitäre“ – Ihr werdet verlieren!

Schutzbefohlene-by-Armin-Rudelstorfer-01Zum erneuten Angriff von Neonazis auf „Die Schutzbefohlenen“
Ein Kommentar von Stefan Kastél

Wer Theater stört, hat keine Kultur, die er verteidigen könnte. Schon den Nationalsozialisten war die allgemeine Bildung, die Kunst und Kultur oder die freie Meinungsäußerung ein Dorn im Auge. Kritisches Denken wurde nach und nach ausgeschaltet, bis der Großteil der Gesellschaft „funktionierte“ oder keine Fragen mehr stellen konnte.

Die „Identitären“ stehen für Dumpfheit, Chauvinismus und kämpfen gegen jede Art der Modernität an. Geistige Freiheit und Weltoffenheit sind ihre Feinde. Flüchtlinge, die bereit sind sich zu integrieren und am kulturellen Leben dieses Landes teilhaben möchten – noch schlimmer kann es für die rechtsextreme Identitäre Bewegung nicht kommen. Es darf nicht funktionieren, es soll nicht funktionieren.

Doch der fruchtbare Boden für Fremdenhass und Spaltung aufgrund von Herkunft, Glauben, sexueller Orientierung oder Hautfarbe verdirbt sehr schnell, wenn sich alle solidarischen Kräfte vereinen und laut rufen: „Wir sind stärker und ihr werdet verlieren!“

Die Vermischung unterschiedlicher Kulturen, verursacht bei den „Identitären“ schlimme Magenkrämpfe. Für sie gilt der andauernde Kampf zur Erhaltung der „ethnokulturellen Identität“, was im Endeffekt auch nur ein anderes Wort für Rassismus ist. Sie sind die Sturmabteilung unserer Zeit. Es wird nicht bei Störungen von Theateraufführungen oder dem Klettern auf Gebäude bleiben. Wozu der braune Mob fähig ist, hat man bereits letztes Jahr am Praterstern erleben können.

Es ist Zeit, dass man diese Gruppe, insbesondere die handelnden Akteure als das bezeichnet, was sie sind: Neonazis.
Es ist Zeit, dass man diese Ewiggestrigen dort hin schickt, wo sie eigentlich hingehören. In die Bedeutungslosigkeit.

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Foto: (c) Armin Rudelstorfer; Titelbild: Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek, Burgtheater Wien 2015 (Francisco Peralta Torrejón; Lizenz: CC BY 3.0)

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