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FIFA WATCH #4 Gianni, die Zeit drängt

Dieses Mal im Fokus: FIFA-Rat stimmt über 48er-WM in Katar ab, Intransparenz im Frauenfußball, die Transferausgaben der “Big-5” und das Transferverbot für Chelsea.

Von Moritz Ettlinger

48er-WM: Vorentscheidung steht an

Dass FIFA-Präsident Gianni Infantino die Erweiterung der WM auf 48 Teams so schnell wie möglich vorantreiben will, ist nichts Neues. Während diese für das Turnier 2026 schon fix ist, ist für 2022 noch alles offen. Jetzt drängt für Infantino aber die Zeit, denn die Qualifikation für Katar beginnt im Herbst. Wie die deutsche Sportschau berichtet, muss zunächst der FIFA-Rat bei einer Tagung am 14./15. März zustimmen, danach ist noch das OK des FIFA-Kongress nötig, um die 48er-WM endgültig schon für 2022 zu fixieren. Dem Rat wird dabei eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, auf deren Grundlage er entscheiden soll, inwieweit die Erweiterung Sinn macht. Alle Bedenken, dass die Durchführung eines solchen Riesen-Events in Katar zum Problem werden könnte, ignoriert Infantino gekonnt sein Monaten. Sollte die Studie der FIFA den Rat jedenfalls nicht überzeugen, dürfte das das Ende einer aufgeblasenen Katar-WM sein.

Intransparenz im Frauenfußball

Im Gegensatz zu der Vergabe der Weltmeisterschaften bei den Männern, bleiben die Abstimmungen darüber im FIFA-Rat geheim. Das berichtet der Deutschlandfunk. Konkret geht es um das Turnier im Jahr 2023, zur Auswahl stehen bislang Australien, Kolumbien, Japan und Südafrika, abgestimmt wird im März kommenden Jahres. 2018 wurde infolge der zahlreichen Korruptionsskandale über die Vergabe der Männer-WM 2026, die bekanntlich in Kanada, Mexiko und den USA stattfinden wird, erstmals öffentlich beim FIFA-Kongress abgestimmt. Warum nicht auch bei den Frauen, liebe FIFA?

642, 8 Millionen US-Dollar…

…gaben die Topvereine laut der “Big-5-Transferanalyse” der FIFA der fünf großen Ligen Europas im Wintertransferfenster 2019 aus. Das sind 59,1 % der globalen Transferausgaben aller Vereine, was einen Anstieg von 6,4 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. An der Spitze des Feldes stehen einmal mehr die Vereine der englischen Premier League, die in Summe 178,2 Millionen US-Dollar ausgaben, wenngleich die Rekordausgaben vom Jänner 2018 bei Weitem nicht erreicht wurden.

Transferverbot für Chelsea

Für den FC Chelsea ist es vorerst vorbei mit den großen Transfers. Die FIFA hat dem Klub aus London ein Transferverbot bis 2020 auferlegt, der damit in den nächsten beiden Transferfenstern keine neuen Spieler verpflichten darf. Grund dafür sei der Verstoß gegen internationale Transferregeln, so sport.orf.at, hauptsächlich gehe es dabei um die Registrierung minderjähriger Spieler. Zusätzlich muss der aktuell Fünfte der Premier League eine Geldstrafe von circa 530.000 Euro bezahlen.

Es sind nicht nur die Spieler

Schon etwas her, der Vollständigkeit halber aber zu erwähnen: Startrainer José Mourinho, bis Dezember 2018 bei Manchester United, hat eine einjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung akzeptiert. Zuvor hatte die spanische Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dem Staat während seiner Zeit als Trainer von Real Madrid durch falsche Angaben bei Bildrechten Steuern in Höhe von 3,3 Millionen Euro vorenthalten zu haben, berichtet der ORF.

Ins Gefängnis muss der Portugiese aber nicht: Haftstrafen von bis zu zwei Jahren für Erstvergehen wie jenes von Mourinho werden in Spanien zur Bewährung ausgesetzt und stattdessen in eine Geldstrafe umgewandelt, in diesem Fall sind das 182.500 Euro. Die Steuernachzahlung in Millionenhöhe ist darin aber noch nicht enthalten.

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