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Brasilien: Rotfeuerfisch breitet sich vor Nordostküste aus

Der ursprünglich im Pazifik beheimatete Peixe-leão breitet sich aus. Wissenschaftler*innen sprechen von einer Bedrohung des maritimen Ökosystems.

Von Bernd Stößel (NPLA)

Der Rotfeuerfisch oder auch Peixe-leão (Löwenfisch) ist ursprünglich im Pazifik beheimatet. Nun werden die giftigen Raubfische immer häufiger vor der Küste des Bundesstaats Ceará gesehen. Wissenschaftler*innen sprechen von einer Bedrohung des maritimen Ökosystems. Der Rotfeuerfisch, der als Zierfisch auch gerne in privaten Aquarien gehalten wird, kann Menschen erheblichen Schaden zufügen.

Taucher*innen fanden ihn nun erstmals vor der Küste der Metropole Fortaleza. Professor Marcelo Soares vom Instituto de Ciências do Mar (Labomar) zufolge gab es zuvor eine Invasion der exotischen Fische in der Karibik. Der Rotfeuerfisch sei in der Lage, nicht nur ökologischen, sondern auch sozioökonomischen Schaden zu verursachen.

Daher dürfe die Fortpflanzung kein unbeherrschbares Ausmaß annehmen. Ausgeprägt ist die Anpassungsfähigkeit des Rotfeuerfischs, der hohe wie niedrige Wassertemperaturen aushält und in Tiefen über 200 Metern vordringen kann und auch hinsichtlich des Salzgehalts im Wasser tolerant ist.

Fischer*innen und Taucher*innen gefährdet

Erstmals wurden 2014 zwei Exemplare gefangen, vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro. Beim Menschen kann das Gift des Rotfeuerfischs nach einem Stich heftige Schmerzen verursachen. Übelkeit, Schwindelgefühle, Muskelschwäche und Atembeschwerden können folgen.

Im April diesen Jahres wurde ein 24 Jahre alter Fischer vor der Küste von Ceará gestochen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Zum Tod führt der Kontakt mit dem Fisch, der 18 Giftstachel hat, nicht. Für Badende besteht kein Risiko, da die Fische sich im felsigen Terrain von Riffen aufhalten und Stränden nicht nahe kommen. In Acht nehmen müssen sich Fischer*innen und Taucher*innen.


Dieser Beitrag erschien am 13.11.2022 auf npla.de, lizensiert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. 

Titelbild: Public Domain, via Wikimedia Commons

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