AktuellGeschichteKulturPhilosophie

300 Jahre Immanuel Kant

Heute vor 300 Jahren, am 22. April 1724, wurde Immanuel Kant in Königsberg (heute Kaliningrad) geboren. 

Als Vordenker der Aufklärung gehört er zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk ‚Kritik der reinen Vernunft‘ kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte. Seine Schriften berühren zudem Fragen der Ethik, aber auch der Rechtsphilosophie und zahlreicher weiterer Disziplinen und Wissenschaften. Kant gehört bis heute zu den meistzitierten Autoren der Weltphilosophie.

„Niemand kann mich zwingen, auf seine Art glücklich zu sein.“ – Immanuel Kant

„Für Kant war die durch die Vernunft a priori gebotene friedliche Gemeinschaft aller Völker auf Erden kein bloß moralisches, sondern ein geschichtlich gebotenes Rechtsprinzip. Das kriegerische Morden der Menschen durch ihresgleichen hielt er weder für ein durch deren angeborene Triebausstattung bedingtes Verhaltensmuster noch für eine göttliche Mission zur Bestrafung sündiger Gemeinschaften, sondern charakteristisch nur für vorübergehende Phasen der Menschheitsentwicklung, und zwar während ihrer barbarischen Zeiten. Von Natur aus seien die Völker zu einer fortschreitenden Koalition in einer weltbürgerlichen Gesellschaft bestimmt. […] Jeder Staat solle in seinem Inneren so organisiert sein, dass nicht die Staatsoberhäupter, sondern das Volk die entscheidende Stimme hat, ob Krieg sein solle oder nicht.“ (Hermann Klenner, „junge Welt“)

Der kategorische Imperativ ist für Immanuel Kant das grundlegende Prinzip moralischen Handelns: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde. Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

„Wer sich zum Wurm macht, kann nachher nicht klagen, wenn er mit Füßen getreten wird.“ – Immanuel Kant

In seinem Frühwerk finden sich allerdings auch die rassistischen Konzepte seiner Zeit: Bewohner Afrikas seien vor allem als Sklaven geeignet, Menschen aus Asien unbrauchbar für schwere Arbeit. „Wie kann, wie soll die heutige Philosophie umgehen mit dem ambivalenten Vermächtnis?“ fragt Andreas Beckmann im „Deutschlandfunk“. Hier findet ihr seinen Text dazu.


Weiterlesen:

  • „Sein Denken verheißt Freiheit, unter der Bedingung, dass der Mensch sich seiner Pflichten bewusst ist“, schreibt Martin Gasser, Ressortleiter Kultur und Medien, Kleine Zeitung. Link zum Text

Titelbild: Ein Gemälde von Kant aus dem Jahr 1791 (public domain).

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.