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Marx und die direkte Demokratie

Alfred Müller untersucht im Gastbeitrag das Verhältnis von Karl Marx zur direkten Demokratie und die daraus folgende Strategie zur Überwindung des Kapitalismus.

Müller stellt heraus, dass Marx die Pariser Kommune von 1871 als Modell für die Diktatur des Proletariats ansah und daraus folgend die direkte Demokratie als wesentliches Element für die politische Theorie und Praxis der Lohnabhängigen betrachtete. Marx kritisierte die autokratische Staatsauffassung Hegels und setzte sich stattdessen für die ungeteilte Volkssouveränität ein. Er glaubte, dass die wahre Demokratie das Volk in die Lage versetzen würde, direkt über wichtige Staatsangelegenheiten zu entscheiden und die Staatsmacht im Interesse der Bevölkerungsmehrheit auszuüben.

Für Marx war und ist die parlamentarische Demokratie eine Herrschaftsform der Bourgeoisie zur Absicherung der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer Privilegien. Trotzdem unterstütze er die parlamentarische Demokratie unter bestimmten Umständen: als Mittel zur Überwindung des Feudalismus und als Mittel zur Förderung der Arbeiterinteressen und des revolutionären Kampfes.

Nach Marx war die Umsetzung der direkten Demokratie ein zentraler Hebel zur Auflösung des Kapitalismus. Er argumentierte für eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit und die Vergesellschaftung der Produktionsmittel als Schritte zur Erreichung einer freien und gerechten kommunistischen Gesellschaft, die auf den Prinzipien der direkten Demokratie basiert. Heute erfordert die direktdemokratische Transformation eine umfassende Basisdemokratisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche.

Den ganzen Text von Alfred Müller gibt’s hier zum Download als PDF.


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Titelbild: Lian Begett auf Unsplash

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