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Wa(h)re Weihnachten

100 Worte zum Sonntag von Michael Wögerer

„Hast du schon alle Weihnachtsgeschenke?“ – „Nein, die bekomm ich erst am Heiligen Abend.“

Mit diesem Kalauer stimmt uns das Kabarett-Duo Stermann & Grissemann in Willkommen Österreich seit Wochen auf Weihnachten ein. So seicht der Witz auch sein mag, so tiefgründig spiegelt er doch die vermeintlich zentrale Frage dieser Jahreszeit wider.

Bereits im September erinnert uns die Werbung daran, rechtzeitig drauf zu schauen, alles gekauft zu haben, damit unterm Christbaum alle glücklich sind. Und damit die Spätzünder fünf Tage davor das Wesentliche erledigen können, schob man heute sogar noch einen Kaufsonntag ein. Ob uns das alles wirklich glücklich macht, sei dahingestellt.

Foto: pixabay

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Ein Gedanke zu „Wa(h)re Weihnachten

  • Ilse Kleinschuster

    Im Gastkommentar der Wiener Zeitung fragt sich Werner Wintersteiner, Gründer und ehemaliger Leiter des Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, ob die Corona-Kluft als demokratische Chance zu sehen sei – https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2132202-Die-Corona-Kluft-als-demokratische-Chance.html
    Werner Wintersteiner ist Autor des Buchs „Die Welt neu denken lernen“. Er meint, es werde nicht reichen für die Impfung zu werben – und – wir könnten den Unzufriedenen und Beleidigten ihre Emotionen nicht ausreden, aber wir könnten vielleicht erreichen, dass sie früher oder später selbst andere Prioritäten setzen; zumindest jene, die bereit sind, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Und er schlägt vor, verschiedene und durchaus widersprüchliche Maßnahmen zu ergreifen: Widerstand gegen die Rechtsradikalen; Dialog über die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen, vor allem das Impfen, und zwar aus gesamtgesellschaftlicher Solidarität; Dialog nicht nur als staatliche TV-Propaganda, sondern im Lokalen, im Nachbarschaftlichen, im Alltag. Es brauche aber auch die Herausforderung an die Protestierenden, gegen die wirklichen Probleme aufzutreten.
    Ja, ich glaube, hier könnte ein konstruktiver Journalismus als Korrektiv helfen. Denn, ist die Berichterstattung in den letzten Monaten nicht sehr unausgewogen was die möglichen Problempakete für unsere Zukunft betrifft? Ich erlebe es jedenfalls so -, wie sehr das neue Virus die Aufmerksamkeit fesselt und somit die Wirtschaft und das Leben vieler Menschen beeinflusst. Dies wird zwar in Kreisen der Befürworter einer „Großen Transformation“, eines „Green New Deal“, nicht unbedingt nur negativ gesehen.
    NUN, es ist ja lobenswert wie sehr zurzeit versucht wird mittels staatlicher Logistik und stattlicher Highech-Medizin die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen und wie die mediale Berichterstattung sich diesbezüglich ins Zeug legt. Wenn nun aber das Virus den Menschen Angst macht – die ja bekanntlich lähmend wirkt -, dann finde ich das schlecht, weil doch diese Umbruch-Zeit inspirierende Innovationen braucht. Wäre es demnach nicht besser – statt Angst zu schüren -, die Menschen aufzuklären, z.B. wie sie sich auf ein ständiges Auftreten neuer Erregerformen einstellen können? Darüber hinaus aber, so meine ich – würde vielen Menschen es nicht schaden, mehr darüber zu erfahren, wie sehr kriegerische Konflikte, Atomenergie-Aufrüstung (sowie ein hoffentlich nie eintretender Gebrauch von Atomwaffen) und regelmäßig auftretende Pandemien die Lösungskapazität für die anstehenden, wirklich großen Herausforderungen unserer Zeit im Bereich der Ökologie (Stichwort: Klimawandel!) einschränken.
    Hierin sehe ich die demokratische Chance, von der Winertsteiner spricht: – die einzelnen Menschen nicht ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt zu entheben, aber auch die Medien nicht ihrer Verantwortung gegenüber der Bürgerschaft.
    Ilse Kleinschuster, im Dezember 2021

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