Gedichte

Wirst du da sein?

Ein gedichtliches Fragment von Benjamin Lapp

Das Augenmerk der unten folgenden Zeilen liegt auf dem Thema der seelischen Wunden, hervorgerufen durch traumatische Geschehnisse, und auf dem schmerzhaften Weg zurück zu einem Leben, welches sich vielleicht irgendwann wieder vertraut anfühlen wird.
Dies ist ein gedichtliches Fragment. Es ist gar nicht anders möglich, denn es hätte etwas anmaßendes an sich, Lösungen zu kennen, die es gar nicht gibt. Die Worte können nur den Wert des Zuhören betonen. Einfach die Wichtigkeit vermitteln, nicht allein gelassen zu werden mit all dem Schmerz. So seien Sie bitte achtsam und passen Sie aufeinander auf!

Wirst Du da sein?

Wirst Du mich suchen und finden in diesen heiligen Gefilden meines Innersten, in denen ich mich versuchte zu verstecken vor dem Schrecken einer zerbrechenden Welt, bis jedoch auch an diesen vertrauten Gestaden, die mir nachsetzenden Alpträume mit traumatischer Wucht anlandeten?

Wirst Du mich dort, befangen in einer diesigen Dunkelheit der besitzergreifenden Ohnmacht, an meiner Stimme erkennen, welche so malträtiert mit unsagbarer Traurigkeit ist, dass nur noch meine in Hilflosigkeit getauchten Augen vermögend sind die Worte des Leids auszusprechen?

Und wirst Du mich auf meinem serpentinenreichen Weg, zurück in eine ungewisse Zukunft, stützen, um genau in jenem Moment da zu sein, in dem ich zusammen mit meinen Gedanken drohe vollends zu zersplittern, und ich mich sonst einsam verliere in einer Wüstenei des Schmerzes, der jeden meiner Atemzüge bedroht zu erwühlen?

Wirst Du da sein?
Sei einfach da.
Bitte!

(Für Graz)


Titelbild: StockSnap/pixabay

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