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“Wir trauen uns nicht mehr nach draußen”

KhaledDie Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. (ISD) zeigt sich bezüglich steigender Übergriffe auf Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland besorgt.

In den letzten Monaten häufen sich vermehrt Berichte über Übergriffe auf People of Color und Schwarze Menschen, die mit dem Tod des 20-jährige Khaled Idris Bahray einen weiteren Höhepunkt erreichen.

Seit Monaten verschärft sich außerdem die rassistische Rhetorik gegen Muslime und Geflüchtete in Deutschland.

Dies wird nicht nur durch die Demonstrationen der Patriotischen Europäer gegen eine vermeintliche “Islamisierung” des “Abendlandes”, kurz  “PEGIDA”, die Woche um Woche in Dresden und anderen Städten Deutschlands auf die Straßen gehen, deutlich, sondern ebenso durch das ihnen entgegengebrachte Verständnis seitens vieler Poltiker_innen.

Ende des Jahres nahmen Berichte in den Medien über Angriffe auf People of Color und Schwarze Menschen in Deutschland zu. So berichtete “Neues Deutschland” am 20. Dezember von einem rassistischen Übergriff auf eine Frau mit Kopftuch in Braunschweig. Am 21. Dezember erschien im Berliner “Tagesspiegel” ein Artikel bezüglich einer rassistischen Attacke auf einen Schwarzen Mann in seiner Wohnung in Berlin. Am 11. Januar verließ Khaled Idris Bahray seine Wohnung in Dresden, um einkaufen zu gehen. Zeitgleich fand eine “PEGIDA” Demonstration statt, er kehrte nicht zurück und wurde erst am nächsten Morgen blutüberströmt und tot aufgefunden.

Freund_innen und Nachbarn, die seit Wochen Angst haben, montags auf die Straße zu gehen sagen aus, dass sie den Tod von Khaled Idris Bahray in Zusammenhang mit den  Pegida-Demonstrationen sähen. Die Polizei hingegen gab kurz nach dem Auffinden von Khalid Idris Bahray bekannt, dass keine Hinweise auf  Fremdeinwirkung festzustellen waren. Erst nach dem Bekanntwerden, und der Verbreitung über die sozialen Netzwerke, der junge Mann sei blutüberströmt aufgefunden worden, revidierte Polizei die Aussage und ordnete eine Obduktion an, in deren Verlauf festgestellt wurde, dass Khaled Idris Bahray durch Messerstiche am Hals ums Leben kam.

Jonas Berhe, Vorstand ISD Bund dazu: “Nach den Erfahrungen mit dem Sogenannten “NSU” muss gelernt werden. Es kann nicht sein, dass Schwarze Menschen in Deutschland nicht den gleichen Schutz vom Staat und seinen Behörden erfahren, wie weiße Menschen.”

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und ihre Unterstützer_innen fordern eine lückenlose Aufklärung um die Umstände, welche zum Tod von Khaled Idris Bahray geführt haben.

Darüber hinaus fordern wir Politiker_innen in Deutschland zu einer klaren anti-rassistischen Positionierung auf, die über die üblichen Lippenbekenntnisse hinausgeht. Ebenso mahnen wir an, nicht die gleichen Fehler der so genannten NSU Ermittlungen zu wiederholen und Spuren nach rassistischen Motiven ernst zu nehmen und nachzugehen.

Quelle: isdonline.de

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