AktuellÖsterreich

Hilfe für Obdachlose im Winter: Das Kältetelefon der Caritas

Caritas-Kältetelefon: Auch in diesem Winter kann Menschen, die im Freien schlafen, mit einem Anruf an 01 480 45 53 (Wien) unkompliziert geholfen werden.

Es ist Ende November, die Temperaturen purzeln langsam aber sicher in Richtung Nullpunkt, die Nächte werden immer kälter. Was für viele Menschen heißt, die warme Wohnung nur noch mit dicken Jacken und zu verlassen und die Abende im Inneren zu verbringen, bedeutet für obdachlose Menschen die härteste Zeit des Jahres.

Für sie kann die Kälte vor allem in der Nacht zur Lebensgefahr werden. Die Hilfsorganisation Caritas hat daher auch in diesem Jahr wieder eine Hotline eingerichtet, an die sich alle Menschen wenden können, wenn sie eine obdachlose Person im Winter auf der Straße schlafen und frieren sehen.

In Wien ist das „Kältetelefon“ unter der Nummer 01/ 480 45 53 seit dem 2. November bis Ende April rund um die Uhr erreichbar (Kontaktmöglichkeiten für alle Bundesländer finden sich weiter unten). Am anderen Ende der Leitung sitzen Streetworker*innen der Caritas, die Betroffene nach einem Anruf mit frostsicheren Schlafsäcken, einer warmen Mahlzeit oder einem Schlafplatz in einer Notschlafstelle versorgen können.

Wie vorgehen?

Wer eine Person auf der Straße schlafen sieht, sollte diese zunächst ansprechen und fragen, ob Hilfe benötigt wird, empfiehlt die Caritas. Für konkrete Hilfe kann und soll dann die Nummer eines der Kältetelefone gewählt oder eine Einrichtung der Caritas kontaktiert werden. In akut lebensbedrohlichen Situationen oder bei Gesundheitsgefährdung muss aber unbedingt die Rettung unter 144 verständigt werden.

Darüber hinaus stellt der Fonds Soziales Wien (FSW) die KälteApp zur Verfügung. Damit können Wiener*innen die Stadt informieren, wenn sie eine*n Obdachlose*n bei eisigen Temperaturen schlafend auf der Straße bemerken. Diese steht im Apple App Store sowie im Google Play Store zum kostenlosen Download bereit, bisher wurde die Anwendung rund 16.000 Mal heruntergeladen (Stand: Ende Oktober 2023).

1.700 Schlafplätze im Winter in Wien

Auch aufgrund der teils tödlichen Angriffe auf Obdachlose im Sommer diesen Jahres hat die Stadt Wien 1.000 zusätzliche Schlafplätze und zusätzlich 250 Plätze in 3 Wärmestuben zur Verfügung gestellt. Insgesamt bietet die Wiener Wohnungslosenhilfe damit in den Wintermonaten rund 1.700 Schlafplätze für obdachlose Menschen.

„Das gemeinsame Ziel von Hilfsorganisationen, Fonds Soziales Wien und Stadt Wien ist klar: Wir wollen sicherstellen, dass im Winter kein Mensch auf Wiens Straßen übernachten muss“, sagte Caritas-Direktor Klaus Schwertner bei einer Pressekonferenz Ende Oktober.


Service: Kontaktmöglichkeiten in allen Bundesländern

Wien
Kältetelefon: 01/ 480 45 53 (0-24 Uhr) – ab 2. November bis 30. April

Burgenland
Kältetelefon: 0676/ 837 303 22 (8-22 Uhr) – ab 1. November bis 31.März 

Steiermark
Kältetelefon: 0676/ 880 15 8111 (18-24 Uhr) – ab 15. November bis 31. März

Kärnten
Kälte-Hotline: 0463/39 60 60 (18-6 Uhr) – ab 1. November bis 31. März 

Salzburg
Kältetelefon: 0676/ 848 210 651 (0-24 Uhr) – 1. November 31. März

Tirol
Kältetelefon: 0512/21 447 (0-24 Uhr) (TSD – Tiroler Soziale Dienste GMBH) – November bis Ende April

Vorarlberg
Caritas Center Feldkirch: 05522/ 200 1700  Mo-Fr (8-12 Uhr).
Notschlafstelle am Jahnplatz 4 in Feldkirch: 05522/ 200 1200 (16.30 – 8 Uhr).
Caritas Café 05522/200 1570 Mo-Fr 8.30-14 Uhr, Sa 8.30-12 Uhr

Oberösterreich
In Linz kümmert sich im Auftrag des Magistrats der Verein B37 um das Streetwork.
Kontakt: Verein B37, Telefon: 0732/77 67 67-560, E-Mail: kaelteschutz@b37.at – Di, Do & Fr, (10-12 Uhr) -1. November 31. März

Niederösterreich
Die Obdachlosenbetreuung in St. Pölten obliegt der Emmausgemeinschaft, die auch Notschlafstellen anbietet.
Kontakte von Wohnungslosen-Einrichtungen unter: netwo-noe.at & emmaus.at


Dieser Artikel basiert auf unserem Beitrag zum Kältetelefon aus dem Vorjahr.

Text: Moritz Ettlinger
Titelbild: ev auf Unsplash

DANKE, DASS DU DIESEN BEITRAG BIS ZUM ENDE GELESEN HAST!

Unsere Zeitung ist ein demokratisches Projekt, unabhängig von Parteien, Konzernen oder Milliardären. Bisher machen wir unsere Arbeit zum größten Teil ehrenamtlich. Wir würden gerne allen unseren Redakteur*innen ein Honorar zahlen, sind dazu aber leider finanziell noch nicht in der Lage. Wenn du möchtest, dass sich das ändert und dir auch sonst gefällt, was wir machen, kannst du uns auf der Plattform Steady mit 3, 6 oder 9 Euro im Monat unterstützen. Jeder kleine Betrag kann Großes bewirken! Alle Infos dazu findest du, wenn du unten auf den Button klickst.

Unterstützen!

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.