EM 2016-Teamcheck: Tschechien
24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 14: Tschechien (Gruppe D)
Das Team
1996, 2000, 2004, 2008, 2012, 2016. In all diesen Jahren war die tschechische Nationalmannschaft bei Europameisterschaften vertreten. Österreichs direkter Nachbar war damit seit 1996 für alle Turniere auf europäische Ebene qualifiziert. Und das durchaus erfolgreich. Gleich bei der ersten Teilnahme 1996 drang das tschechische Team bis ins Finale vor und musste sich dort nur knapp Deutschland geschlagen geben. Auch in den Jahren 2004 (Halbfinale) und 2012 (Viertelfinale) konnten sich ihre Leistungen sehen lassen. Und auch, wenn viele Spieler der letzten Glanzzeiten schon in die Jahre gekommen sind oder sich gar in die Fußballpension verabschiedet haben, hat sich das Team auch 2016 wieder souverän für die EM-Endrunde qualifiziert. Zu den bekannteren Spielern im Kader der Tschechen zählen Michael Kadlec (Fenerbahce Istanbul), Theodor Gebre Selassie (Werder Bremen), Vladimir Darida (Hertha BSC) oder Matej Vydra (Watford, ausgeliehen an Reading). Und doch gibt es einen Akteur, der allen anderen sowohl in Sachen Auftreten als auch im sportlichen Bereich die Show stiehlt: Petr Cech.
Der Star
Ganz abgesehen von seinen herausragenden sportlichen Leistungen, die Petr Cech seit über 10 Jahren beim FC Chelsea und seit dieser Saison beim FC Arsenal vollbringt, fällt der 31-jährige seit Jahren vor allem durch eines auf: seine Kopfbedeckung. Im Oktober 2006 zog sich Cech in einem Premierleaguespiel seines Klubs FC Chelsea bei einem Duell mit seinem Gegenspieler einen Schädelbasisbruch zu. Nur drei Monate nach seiner Operation stieg Cech wieder ins Mannschaftstraining ein, musste von diesem Zeitpunkt an aber einen Kunststoffhelm tragen, da die Heilung einer solchen Verletzung mehrere Jahre andauern kann. Mit diesem Helm, der mittlerweile als sein Markenzeichen gilt, feierte der tschechische Rekordnationalspieler zahlreiche Erfolge, gewann unter anderem die UEFA Championsleague, die Europaleague und fünf Mal den englischen Meistertitel. Schon 2005 wurde Petr Cech zum Welttorhüter des Jahres gewählt und er zählt auch heute noch zu den besten Torhütern unserer Zeit.
Der Trainer
Pavel Vrba. Der 52-jährige übernahm das Traineramt in seinem Heimatland im Jänner 2014. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kann Vrba eine ausgeglichene, aber leicht positive Bilanz vorweisen, 8 Siegen stehen 4 Remis sowie 7 Niederlagen gegenüber. Bevor der Tscheche auf dem Trainersessel der tschechischen Nationalmannschaft Platz nahm, führte er Viktoria Pilsen zu zwei Meistertiteln, zuvor coachte er noch den MSK Zilna. Insgesamt ist wenig über Pavel Vrba bekannt, die EM 2016 ist daher auch für ihn eine Chance, sich auf europäischer Ebene zu präsentieren.
Fazit
Das tschechische Team hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass bei Europameisterschaften immer mit ihm zu rechnen ist. So auch beim diesjährigen Turnier. Doch die Gruppe, in die die Tschechen gelost wurden, wird von vielen als stärkste dieser EM gesehen. Mit Spanien, der Türkei und Kroatien hat man drei Gegner vor der Nase, die wohl nur schwer zu besiegen sein werden. Dennoch muss man Tschechien auf der Rechnung haben, wenn es um den Kampf um die Plätze im Achtelfinale geht, auch wenn es aufgrund der Gruppengegner dieses Jahr ein schwieriges Unterfangen werden wird.
Unsere-Zeitung-Tipp: Gruppenphase
Gruppe A:
Gruppe B:
Gruppe C:
Gruppe D:
- Spanien
- Tschechien
- Türkei
- Kroatien
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)