AktuellEuropaSport

EM 2016-Teamcheck: Kroatien

UEFA_Euro_201624 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.

Teil 16: Kroatien (Gruppe D)

Das Team
EM_checkKROSeit Kroatien ein eigenständiges Land ist, konnte es sich für fünf Europameisterschaften qualifizieren, 2016 mit eingerechnet. Dabei erreichten die Kockasti (die Karierten) zwei Mal das Viertelfinale (1996 und 2008) und schieden ebenso zwei Mal bereits in der Gruppenphase aus (2004 und 2012). Den größten Erfolg in der recht kurzen Geschichte des Landes konnte man allerdings bei der WM 1998 verbuchen, als man sich im kleinen Finale den Sieg und damit Platz 3 beim Turnier in Frankreich holte. Aktuell stehen die Kroaten auf Platz 23 der FIFA-Weltrangliste, vor einigen Jahr(zehnt)en standen die Osteuropäer um einige Plätze weiter vorne. Bestwert war Platz 3 im Jahr 1999, nach der WM in Frankreich, aber auch sonst war Kroatien immer wieder in den Top-10 im Weltfußball zu finden (ganz davon abgesehen, dass diese Weltrangliste nicht unbedingt die Qualität einer Mannschaft widerspiegelt).

Im Kader finden sich Topspieler en masse, vor allem im Mittelfeld und Angriff kann Kroatien mit Spielern wie Modric, Kovacic (beide Real Madrid), Rakitic (FC Barcelona) oder Mario Mandzukic (Juventus Turin) mit beinahe allen europäischen Teams mithalten. Auch in der Abwehr sind die Vatreni (die Feurigen) gut aufgestellt, einzig im Tor offenbart sich eine „Problemzone“, wenn man sie denn bei einem Team wie dem kroatischen so nennen darf. Sowohl Stammtorwart Danijel Subasic vom AS Monaco als auch seine Ersatzleute Kalinic und Vargic zählen nicht zur Elite im Weltfußball. Nichtsdestotrotz kann sich das Team der Kroaten ohne Zweifel sehen lassen, schon allein die Namen einiger Offensivstars jagen so manch einem Verteidiger einen kalten Schauer über den Rücken.

Der Star
Luka Modric. Der 30-jährige hat auf Klubebene alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Drei Mal wurde er mit seinem Jugendklub Dinamo Zagreb kroatischer Meister, zwei Mal durfte er den kroatischen Pokal in die Höhe stemmen. Nach seinem England-Engagement bei den Tottenham Hotspurs, seiner einzigen titellosen Zeit, wechselte Modric 2012 zu Real Madrid. Dort ist el pony, wie er aufgrund seiner Frisur und seiner Statur genannt wird, nicht mehr aus der Startformation wegzudenken und konnte mit den „Königlichen“ 2014 auch die Championsleague gewinnen. Außerdem kann er sich je einmal spanischer Pokal- und Supercupsieger und UEFA-Supercupsieger auf die Visitenkarte schreiben. Für die kroatische Nationalmannschaft stand Modric seit seinem Debut im März 2006 bisher 87 Mal auf dem Platz und erzielte dabei 10 Tore.
Modric ist mit Sicherheit einer der besten zentralen Mittelfeldspielern der Gegenwart, seine Pässe sind sowohl in der spanischen Liga als auch auf internationaler Ebene bekannt und gefürchtet. Auch in Ballbehauptung, Übersicht und Dribbling macht dem 30-jährigen keiner so schnell etwas vor, und diese Qualitäten will er auch bei der EM 2016 einsetzen, um mit seinem Team so weit zu kommen wie möglich.

Der Trainer
Ante Cacic. Der Kroate nahm erst im September 2015 auf dem Trainersessel der Kockasti Platz. Cacic stieß in einer denkbar brenzligen Situation zum Team. Nach schwachen Leistungen und nicht zufriedenstellenden Ergebnissen in der EM-Qualifikation wurde sein Vorgänger Niko Kovac entlassen, Cacic schaffte aber die Trendwende und führte sein Heimatland mit 4 Siegen in 5 Spielen auf Platz 2 der Quali-Gruppe H und damit zur EM nach Frankreich. Bevor der 62-jährige die kroatischen Kohlen aus dem Feuer holte, coachte er unter anderem NK Lokomotiva, NK Maribor und Dinamo Zagreb. Nach der erfolgreichen Qualifikation will Ante Cacic nun auch bei der EM-Endrunde überzeugen und wenn er seinen Punkteschnitt von 2,6 Punkten pro Spiel halten kann, steht einem erfolgreichen Turnier für das Land an der Mittelmeerküste nichts im Weg.

Fazit
Wie schon in den Jahren zuvor muss man Kroatien auch heuer wieder auf der Rechnung haben, wenn es um den Einzug in die KO-Phase geht. Leicht wird das Ganze naturgemäß nicht, gegen ihre Mitkonkurrenten um den Aufstieg aus der Gruppe D werden die Vatreni alle vorhandenen Kräfte aufbieten müssen um ein Weiterkommen möglich zu machen. Trotzdem sollte die Qualität des Teams reichen, um zumindest das Achtelfinale zu erreichen.

Unsere-Zeitung-Tipp: Achtelfinale

Gruppe A:

Gruppe B:

Gruppe C:

Gruppe D:

Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.