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Historische Versöhnung der christlichen Weltkirchen auf Kuba

kyrill_franziskusPapst Franziskus lobt Rolle Havannas: „Hauptstadt der Einheit“ – Moskauer Patriarch Kyrill I. bei Fidel

Von Michael Wögerer

Havanna – 962 Jahre nach der Spaltung in Ost- und Westkirche sind am Freitag erstmals die Oberhäupter der römisch-katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche, Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I., in Kuba zu einem Versöhnungsgespräch zusammengekommen.

Nach ihrem zweistündigen Treffen am internationalen Flughafen José Martí in Havanna betonten die beiden Kirchenmänner ihren Willen zur Wiederherstellung der Einheit aller Christen. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es dazu, sie seien entschlossen „alles, was notwendig ist, zu unternehmen, um die uns überkommenen geschichtlichen Gegensätze zu überwinden.“ Zudem forderten sie mehr Einsatz gegen die Verfolgung von Christen im Nahen Osten und ein Ende der Gewalt und des Terrorismus im Irak und in Syrien. Als Ort des Treffens wurde Kuba gewählt, ein „Symbol der Hoffnungen der ‚Neuen Welt‘ und der dramatischen Ereignisse der Geschichte des 20. Jahrhunderts“.

Papst Franziskus bedankte sich ausdrücklich beim kubanischen Präsidenten Raúl Castro für seinen Beitrag zum Zustandekommen der Begegnung. „Wenn es so weitergeht, wird Kuba die Hauptstadt der Einheit“, so Franziskus am Ende seines zweiten Besuches auf der Karibikinsel. Im Anschluss reiste das katholische Kirchenoberhaupt weiter nach Mexiko.

kyrill_fidelDer russische Patriarch, der Kuba bereits zum vierten Mal einen Besuch abstattete, erinnerte bei einem Treffen mit Präsident Castro daran, dass „die Völker Russlands und Kubas seit vielen Jahren durch enge Bande der Zusammenarbeit und Freundschaft vereint sind“. Kyrill I. traf am Samstag auch mit dem langjährigen Staatspräsidenten und Revolutionsführer Fidel Castro zusammen und wurde mit dem José-Martí-Orden, dem höchsten Kubas, ausgezeichnet, ehe er nach einer Messe am Sonntag weiter nach Paraguay und Brasilien reiste.

Weiterlesen: Papst-Besuch in Mexiko politisch umkämpft (/amerika21)

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Fotos: Kubanisches Außenministerium (MINREX)juventudrebelde.cu

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