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EM 2016-Teamcheck: Ungarn

UEFA_Euro_201624 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.

Teil 23: Ungarn (Gruppe F)

Das Team
EM_HUNLang, lang ist’s her. Man möchte es kaum glauben, aber die ungarische Fußballnationalmannschaft hat vor vielen Jahrzehnten den Weltfußball regelrecht dominiert. Das Team um Kapitän Ferenc Puskás (mit dem „Puskás-Award“ wird jedes Jahr das schönste Tor geehrt) galt als das beste aller Zeiten, als „goldene Elf“ ging es in die Geschichte ein. Zweimal drang man kurz vor und nach dem zweiten Weltkrieg bis ins WM-Finale vor, zog aber jeweils den Kürzeren. Im Jahr 1956 verließen dann aber viele ungarische Fußball-Stars aufgrund des damaligen Volksaufstandes gegen die sowjetische Dominanz in Ungarn das Land und damit war es vorbei mit den glorreichen Zeiten des ungarischen Fußballs. Und diese Zeiten sind bis heute nicht mehr so wirklich zurückgekehrt. Zwar erreichte man mit den Plätzen drei und vier in den Jahren 1964 und 1972 gute Platzierungen bei Europameisterschaften, die letzte Teilnahme ist allerdings auch schon über 40 Jahre her.
Das ungarische Nationalteam von jetzt zeichnet sich vor allem durch ein starkes Gesamtgefüge aus. Muss es auch, denn viele bekannte Namen oder gar internationale Topstars sucht man hier vergeblich. Was natürlich nicht heißen soll, dass nicht auch interessante Spieler in den Reihen der Ungarn zu finden sind, wie der 40-jährige Torhüter
Gábor Király mit seiner unverkennbaren grauen Jogginghose, der bei dieser EM auch der wohl älteste Spieler sein wird.

Der Star
Balázs Dzsudzsák. Balázs wer? Das werden sich viele Fußballfans jetzt fragen. Ja, der 29-jährige zählt nicht unbedingt zu Europas Elite, ist aber nichtsdestotrotz unverzichtbar für das ungarische Team. Als Kapitän zieht er seit seinem Debut im Jahr 2007 die Fäden im ungarischen Mittelfeld, 76 Spiele hat der bei Bursaspor in der Türkei kickende Dzsudzsák bis dato auf dem Konto, auch seine 18 Tore können sich durchaus sehen lassen. Aktuell liegt der Marktwert des Linksfußes bei knapp über 6 Mio. Euro. Und auch, wenn er damit im Vergleich zu seinen Nationalmannschaftskollegen unangefochten an der Spitze des internen Marktwertrankings steht, ist jener Marktwert in den letzten Jahren rapide gesunken. Seinen Höhepunkt erreichte Dzsudzsák im Jänner 2012, als er von seinem damaligen Klub Anzhi Makhachkala für eine Ablöse von 19 Mio. Euro zum Ligakonkurrenten Dynamo Moskau wechselte. Seitdem ging es allerdings bergab, womit wir in der Gegenwart angelangt wären. Was allerdings nichts daran ändert, dass Balázs Dzsudzsák zweifelsohne einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Spieler Ungarns ist.

Der Trainer
Bernd Storck. Viel weiß man nicht über den 52-jährigen Deutschen als Trainer. Und vielleicht passt er genau deshalb so gut zu diesem ungarischen Team. Storck, der als Aktiver unter anderem beim VfL Bochum und bei Borussia Dortmund unter Vertrag stand, hielt sich in seiner bisherigen Trainerlaufbahn vermehrt im Hintergrund. Nach mehreren Co-Trainer Stationen in der deutschen Bundesliga (Herta BSC, Wolfsburg, Borussia Dortmund) und in Serbien (Partizan Belgrad), betreute er für kurze Zeit die U21 des kasachischen Nationalteams, war dort dann für zwölf Spiele auch Chef des A-Teams, bevor er wieder zurück in den Nachwuchs ging und das Unter-19 Team Kasachstans coachte. Seine dortige Arbeit fand auch beim griechischen Klub Olympiakos Piräus Gefallen, der ihn 2011 zuerst als Trainer der U20-Mannschaft und dann als Nachwuchskoordinator ins Land der Götter holte. Auch nach seinem Wechsel zum ungarischen Verband war Storck zunächst Sportdirektor und dann Trainer des U20-Teams. Erst im November 2015 übernahm er das ungarische Team dann als Chefcoach und führte es sogleich zur ersten EM-Teilnahme seit über 40 Jahren, was ihm sogleich eine Vertragsverlängerung bis 2018 einbrachte.

Fazit
Ungarn geht als großer Außenseiter in diese EM Endrunde. In einer Gruppe mit Portugal, Österreich und Island liegen die Aufstiegschancen zwar nicht bei null, alles andere als ein Ausscheiden in der Gruppenphase wäre aber eine große Überraschung.

Unsere-ZeitungTipp: Gruppenphase

EM_check_alleGruppe A:

Gruppe B:

Gruppe C:

Gruppe D:

Gruppe E:

Gruppe F:

Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)

 

 

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